Schöneborn/Schleu verpassen Medaillen

SID
Schleu und Schöneborn sind ein echtes Dreamteam
© getty

Dem Pech im Reiten folgte für Peking-Olympiasiegerin Lena Schöneborn (Bonn) und Annika Schleu (Berlin) kein Happy-End. Das deutsche Duo verpasste bei der Heim-WM der Modernen Fünfkämpfer in Berlin mit Platz sieben in der Frauen-Staffel die erhoffte Medaille und konnte sich nach einem nervenaufreibenden Tag nicht mit Edelmetall belohnen.

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Als Dritte in den abschließenden Combined-Wettbewerb gestartet mussten sie China, Litauen und Polen die Medaillen überlassen. Zum WM-Auftakt hatte es am Montag für die Männer-Staffel Marvin Dogue (Potsdam) und Alexander Nobis (Berlin) völlig überraschend Gold gegeben.

"Es ist sehr schade, weil wir gut gefochten haben und gut geschwommen sind. Für uns waren es außergewöhnlich gute Voraussetzungen", sagte Schöneborn: "Wir sind es eigentlich nicht gewohnt, im Combined Plätze zu verlieren. Ich hätte nicht erwartet, nach dem Reiten noch eine Chance zu haben."

Bange Minuten hatten Schöneborn und Schleu vor ihrem Start in den Reitparcour zu überstehen. Die Kasachin Jelena Potapenko stürzte bei ihrem Ritt und wurde von ihrem Pferd Niltonka mit dem Huf im Gesicht getroffen - und musste anschließend ins Krankenhaus gefahren werden.

"Das lässt einen nicht kalt"

Eben jenes Pferd, auf dem wenig später Schöneborn in den Parcour musste. Schon beim Einreiten verweigerte Niltonka zweimal - immerhin nur einmal dann später im Wertungsritt. Dennoch kostete dieses Pech die Deutschen wertvolle Sekunden.

"Das lässt einen nicht kalt", sagte Schöneborn, die nach dem Reiten "frustriert" war, und Schleu ergänzte: "Das ist wie beim Skispringen, wenn man springen muss und vor einem jemand gestürzt ist."

Immerhin hielten sie den Rückstand vor dem Combined-Wettbewerb im Rahmen. 14 Sekunden hinter den führenden Italienerinnen gingen sie in die abschließende Disziplin. Dabei fiel Schleu als Startläuferin nach einer durchwachsenen Schießleistung auf Platz fünf zurück. Schöneborn konnte den Rückstand danach nicht mehr aufholen.

Zuvor absolvierte das Frauen-Team seine ersten beiden Wettbewerbe souverän. Sowohl im 2x100m-Freistilschwimmen (2:05,98 min/323 Punkte) als auch im Fechten (19:13 Siege/230 Punkte) belegte es Plätze knapp hinter den Topnationen. Die Medaille war ganz klar im Visier der beiden deutschen Hoffnungen.

Quali für Rio

Auch durch den Rückenwind des Vortags. "Der Druck hat sich schon ein bisschen gelöst", sagte Bundestrainerin Kim Raisner. Denn die Anspannung beim Frauen-Duo war im Vorfeld hoch, Schöneborn und Schleu waren die vielleicht größten Medaillenhoffnungen des deutschen Verbands. Am Ende gingen sie aber leer aus.

Am Mittwoch und Donnerstag stehen die Qualifikationen für die Einzel-Wettbewerbe der Männer und Frauen auf dem Programm. Dabei kämpfen die Athleten am Freitag (Männer) und Samstag (Frauen) außer um Medaillen auch um Tickets für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.

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