Storl siegt mit 21,51 m

SID
David Storl setzte sich in Doha gegen die Konkurrenz durch
© getty

Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat gleich im ersten Saison-Wettkampf ein Zeichen gesetzt. Der 24-Jährige siegte beim Diamond-League-Auftakt in Doha/Katar mit im zweiten Versuch erzielten guten 21,51 m. Nur zwei von sechs Versuchen des Sachsen waren dabei gültig.

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"Gelungener Einstieg, nur das Knie war nicht so begeistert", sagte Storl, der sich im vergangenen Herbst einer Knie-OP unterzogen hatte. Bei seinem dritten Diamond-League-Sieg nach Rom 2013 und Paris 2014 verwies Storl trotz vier ungültiger Versuche drei amerikanische Topstoßer auf die Plätze. Hinter ihm wurde Ex-Weltmeister Reese Hoffa Zweiter (21,30), Platz drei ging an Hallen-Weltmeister Ryan Whiting (21,06). Joe Kovacs, der sich im April mit mächtigen 22,35 m an die Spitze der Weltrangliste setzte, kam mit 20,86 m nur auf Platz vier.

Storls Bestleistung liegt seit dem Vorjahr bei 21,97 m, sein großes Ziel ist es, als erst dritter Deutscher die 22-Meter-Marke zu übertreffen. Dies ist bislang nur Europarekordler Ulf Timmermann (Bestleistung 23,06/1988) und Olympiasieger Udo Beyer (22,64/1986) jeweils für die DDR gelungen. Die Hatz nach den 22 Metern geht direkt am Samstag weiter: Gleich nach dem Wettkampf in Doha eilte Storl zum Flughafen, um bei den Werfertagen in Halle/Saale anzutreten.

Müller wird Zweite

Die frühere Diskus-Vizeweltmeisterin Müller musste sich mit 65,13 m nur der überragenden Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) geschlagen geben, die sich mit 68,10 m klar durchsetzte. Beim Stab-Sieg des griechischen Hallen-Weltmeisters Konstadinos Filippidis in Doha reichten dem Leverkusener Carlo Paech 5,60 m zu Platz zwei. Vereinskollege Tobias Scherbarth (5,50) kam auf Rang vier. Den Sieg mit dem Speer sicherte sich Finnlands Ex-Weltmeister, der im letzten Versuch auf die Jahresweltbestleistung von 88,62 m kam.

Weitere Jahresweltbestleistungen gab es in Doha durch Bershawn Jackson (USA) über 400 m Hürden (48,09), Ayanleh Souleiman (Dschibuti) über 800 m (1:43,78) Olympiasiegerin Allyson Felix (USA) über 200 m (21,98), US-Jungstar Jasmin Stowers in glänzenden 12,35 Sekunden über 100 m Hürden, die Äthiopierin Dawit Seyaum über 1500 m (4:00,96) sowie Tianna Bartoletta (USA) im Weitsprung (6,99).

Gatlin läuft neue Bestzeit

Der umstrittene US-Sprinter Justin Gatlin hat das erste wichtige 100-m-Rennen der Saison eindrucksvoll gewonnen und damit seine Siegesserie fortgesetzt. Der bereits zweimal wegen Dopings gesperrte 33-Jährige lief in 9,74 Sekunden persönliche Bestzeit. Im Vorjahr war der Olympiasieger von 2004 in 18 Läufen über 100 m ungeschlagen geblieben.

Schneller als Gatlin, dessen Bestmarke zuvor bei 9,77 Sekunden stand, sind bislang nur Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika/Bestzeit 9,58), Tyson Gay (USA), Yohan Blake (Jamaika/beide 9,69 Sekunden) sowie Asafa Powell (Jamaika/9,72).

Zweiter wurde in Doha Gatlins Landsmann Michael Rodgers in 9,96 Sekunden.

Holzdeppe schwach

Raphael Holzdeppe legte hat einen Fehlstart in die Freiluft-Saison hin. Der 25-Jährige aus Zweibrücken leistete sich beim Diamond-League-Auftakt in Doha/Katar einen "Salto nullo" bei seiner Anfangshöhe von 5,50 m und schied ohne gültigen Versuch aus.

Holzdeppe läuft quasi seit seinem WM-Triumph 2013 in Moskau seiner Form hinterher. Die abgelaufene Hallen-Saison hatte er wie schon die Freiluft-Saison 2014 vorzeitig für sich beendet. Für die Weltmeisterschaften 2015 in Peking (22. bis 30. August) ist er als Titelverteidiger automatisch qualifiziert.

Beim Sieg des griechischen Hallen-Weltmeisters Konstadinos Filippidis in Doha reichten dem Leverkusener Carlo Paech 5,60 m zu Platz zwei. Vereinskollege Tobias Scherbarth (5,50) kam auf Rang vier.

Kubaner knacken 18-Meter-Marke

Der Kubaner Pedro Pablo Pichardo und Olympiasieger Christian Taylor aus den USA knackten als vierter und fünfter Dreispringer der Geschichte die 18-Meter-Marke. Vizeweltmeister Pichardo siegte in einem faszinierenden Wettkampf mit 18,06 m und setzte sich auf Platz drei der ewigen Bestenliste. Taylor konterte im letzten Versuch mit 18,04 m.

Vor dem Duo hatten nur Weltrekordler Jonathan Edwards (Großbritannien/18,29), Kenny Harrison (USA/18,09) und der Franzose Teddy Tamgho (18,04) bei seinem WM-Gold 2013 in Moskau die magische Marke übertroffen.

Tamgho musste in Doha verletzt aus dem Stadion gebracht werden, nachdem er mit 17,24 m im zweiten Durchgang auf Platz drei gesprungen war. Wenig später bestätigte der 25-Jährige, dass er sich einen Achillessehnenriss zugezogen hat und noch in Doha operiert wird. Die Saison ist für den Weltmeister damit gelaufen.

Für Tamgho ist es der nächste Rückschlag: 2011 hatte er sich bereits das Sprunggelenk gebrochen, 2014 hatte er sich eine Stressfraktur im Fuß zugezogen, zudem war er wegen verpasster Dopingtests bis März 2015 gesperrt worden.

In der Diamond League geht es bereits am Sonntag in Shanghai weiter, dann allerdings mit nahezu komplett ausgetauschtem Personal. Aus deutscher Sicht stehen das Comeback von Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll sowie die Saisondebüts von Kugel-Europameisterin Christina Schwanitz und der deutschen Stabhochsprung-Rekordlerin Silke Spiegelburg im Mittelpunkt.

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