
Russlands Sportminister Witali Mutko hat sich nach dem in der "ARD" geäußerten Vorwurf eines staatlich unterstützten Doping- und Korruptionssystems im russischen Sport in einem offiziellen Brief an die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gewandt.
"Die Äußerungen unserer Athleten im deutschen Fernsehen sind zweifellos schwerwiegend und wir werden sie natürlich nicht außer Acht lassen", schrieb Mutko.
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"In Bezug auf alle Trainer und Experten, deren Namen im Film erwähnt wurden, werden wir eine gründliche Untersuchung vornehmen", hieß es in dem Schreiben weiter: "Wenn die Vorwürfe wirklich ihre Berechtigung haben, werden wir Verfahren gegen die betreffenden Personen einzuleiten." Gleichwohl sagte Mutko, dass Einzelfälle nicht einen Schatten auf den gesamte Anti-Doping-System in Russland werfen dürfen.
Die Vorwürfe gegen den russischen Sport, speziell die Leichtathletik, waren in der "ARD"-Reportage "Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht" geäußert worden. Vor allem die Kronzeugenaussagen von Julia Stepanowa, derzeit wegen Dopings gesperrte 800-m-Läuferin, und ihrem Mann Witali Stepanow, zwischen 2008 und 2011 Mitarbeiter der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA, hatten für Aufsehen gesorgt.