"Im Sinne der Chancengleichheit"

SID
Heide Ecker-Rosendahl lehnt die Idee von gemeinsamen Wettkämpfen ab
© getty

Nach der Diskussion um den unterschenkelamputierten Weitspringer Markus Rehm (25) hat sich Heide Ecker-Rosendahl (67) gegen eine gemeinsame Wertung von gehandicapten und nicht behinderten Leichtathleten ausgesprochen.

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"Im Sinne der Chancengleichheit kann es nicht sein, dass Sportler mit vorteilsbringenden Prothesen gegen Sportler ohne Behinderung antreten", sagte Ecker-Rosendahl, Olympiasiegerin im Weitsprung und mit der 4x100m-Staffel von 1972, der "Sport Bild".

Zudem bedauert Ecker-Rosendahl, "dass die ganze Diskussion jetzt auf dem Rücken von Markus ausgetragen wird. Er ist schon vergangenes Jahr 7,90 Meter weit gesprungen, da hätte der DLV reagieren und die Wirkung der Prothese untersuchen müssen."

Regelanpassung notwendig

Rehm, Paralympics-Sieger von 2012, hatte als erster Springer mit Handicap mit 8,24 m den deutschen Meistertitel bei den Nicht-Behinderten gewonnen, war vom DLV aber wegen möglicher Vorteile durch seine Prothese nicht für die Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August) nominiert worden.

Ecker-Rosendahl regte zudem eine Regelanpassung durch den Behindertensport-Weltverband an. "Man sollte im Behindertensport die Prothesen miteinander vergleichen. Sportler aus Industrieländern haben viel besseres Material zur Verfügung als Sportler aus ärmeren Ländern", sagte sie: "Der Welt-Behindertensportverband hat da bislang keinerlei Regelwerk. Das ist auch nicht im Sinne der Chancengleichheit und Fairness. Man braucht vergleichbare Prothesen."

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