Müller sucht nach ihrer Form, Strutz enttäuscht

SID
Nadine Müller ist derzeit Teil der deutschen Krise
© getty

Für Diskus-Vize-Weltmeisterin Nadine Müller (Halle) rückt eine Wiederholung ihres Silber-Triumphs von 2011 immer weiter in die Ferne.

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Die deutschen Leichtathleten haben in Abwesenheit ihrer Medaillenkandidaten für die WM in Moskau (10. bis 28. August) bei der Diamond-League in Birmingham eine Top-Platzierung deutlich verpasst. Diskus-Vize-Weltmeisterin Nadine Müller (Halle) enttäuschte beim Tagessieg von Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien/64,32) als Sechste mit 58,87 Metern. Auch die WM-Zweite Martina Strutz (Neubrandenburg/4,38) konnte im Stabhochsprung mit der Weltelite um Tagessiegerin Yarisley Silva (Kuba/4,73) nicht mithalten.

Für den jamaikanischen 100-m-Weltmeister Yohan Blake scheint die Saison unterdessen noch vor dem Saisonhöhepunkt in Russland bereits beendet: Der Olympia-Zweite, der in Birmingham nicht dabei war, hat nach einem Bericht der Zeitung Jamaica Observer seine WM-Teilnahme wegen einer Oberschenkelverletzung abgesagt.

Eine Wiederholung ihres WM-Coups von 2011 scheint auch für Müller immer weiter in die Ferne zu rücken. Knapp sechs Wochen vor den internationalen Titelkämpfen sucht die Olympia-Fünfte nach einer Hüftverletzung weiterhin ihre Form und blieb auf der Insel deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auf Rang sechs landete die 27-Jährige noch hinter der EM-Vierten Anna Rüh (Neubrandenburg/62,14) auf Platz drei.

Auch Strutz enttäuscht

Auch Martina Strutz konnte beim Kräftemessen der Stabhochsprung-Weltelite um Olympiasiegerin Jennifer Suhr (USA) und Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien) nicht mitreden und wurde am Ende Sechste. Silva gelang mit 4,73 m der höchste Sprung vor Murer (4,63) und Suhr (4,53). Die Olympia-Vierte und Oslo-Siegerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) hatte ihren Start krankheitsbedingt abgesagt.

Weiterhin um ein WM-Ticket bangen muss Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen (Berlin), der über 1500 m in 3:37,97 Minuten die Norm um knapp drei Sekunden verpasste. Der Äthiopier Aman Wote überquerte in 3:35,99 als Erster die Ziellinie. Die Regensburgerin Corinna Harrer kam über die gleiche Distanz beim Sieg der Schwedin Abeba Aregawi (4:03,70) wie auch Arne Gabius (Tübingen) über 5000 m nicht ins Ziel. Den letzten Lauf des Tages entschied Doppel-Olympiasieger Mo Farah für sich (13:14,24).

Storl nicht angereist

Gar nicht erst angereist war der Kugel-Olympiazweite David Storl wegen einer Brustmuskelverletzung, die er sich am Donnerstag im Trainingslager in Kienbaum zugezogen hatte. Ex-Weltmeister Reese Hoffa (USA) knackte in Abwesenheit des Chemnitzers als Einziger die 21-Meter-Marke (21,34). "David wollte jetzt so richtig in die Saison einsteigen. Die Verletzung durchkreuzt unsere Pläne", sagte Bundestrainer Sven Lang bei "leichtathletik.de".

Alle weiteren Ambitionen für 2013 begraben hat dagegen wohl der jamaikanische 100-m-Olympia-Zweite Blake. "Er ist bei der WM definitiv raus ... er wird nicht zum jamaikanischen Team gehören", zitierte die Zeitung Jamaica Observer einen Offiziellen des nationalen Leichtathletik-Verbandes. Blake werde sich einer Operation unterziehen. Der Dauerrivale von Weltrekordler und London-Sieger Usain Bolt laboriert bereits seit mehreren Wochen an einer Verletzung im rechten Oberschenkel.