Mighty Mike zerstört Webster

Von SPOX
Michael van Gerwen peilt den Einzug ins Achtelfinale an
© getty

Der Nachmittag im Ally Pally blieb ohne große Überraschung, dafür lieferten sich Stephen Bunting und Raymond van Barneveld einen echten Krimi. Michael van Gerwen marschiert unaufhaltsam weiter.

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Nachmittags-Session ab 14 Uhr:

Michael Smith (ENG/8) - Steve Beaton (ENG/25) 4:2 (2:3, 3:0, 3:0, 3:2, 0:3, 3:0)

Benito van de Pas (NED/24) - Dimitri van den Bergh (BEL) 4:2 (2:3, 3:1, 3:1, 2:3, 3:1, 3:1)

Vincent van der Voort (NED/15) - Kyle Anderson (AUS) 4:2 (2:3, 2:3, 3:1, 3:1, 3:2, 3:0)

Abend-Session ab 20 Uhr:

Raymond van Barneveld (NED/16) - Stephen Bunting (ENG/17) 4:3 (1:3, 3:0, 1:3, 3:1, 3:2, 0:3, 4:2)

Bunting legte vor einem bestens aufgelegten Publikum gleich mit einem Sprint los und zog im ersten Satz mehrfach beeindruckend davon. Doch Barney wäre nicht Barney, hätte er sich nicht direkt in das Match zurückgekämpft, die Doppel fielen besser, der Average stieg merklich und somit standen beide zu Beginn des dritten Satzes wieder bei Null.

Hochklassig lieferten beide ab, nur ganz wenige Darts fanden nicht den Weg in ein Triple- oder Doppelfeld. Während Bunting konstant herunterzählte, war van Barneveld mehrfach mit starken Checkouts zur Stelle. Der Niederländer nutzte dabei kleinere Patzer von Bullet und stellte so nach vier Sätzen erneut auf Gleichstand.

Fünfmal checkte van Barneveld über 100 aus, Bunting dagegen sammelte insgesamt 15 180s - im fünften Satz befanden sich beide unnachgiebig auf einer Augenhöhe, die letztlich der mehrfache Weltmeister dank erstem Dart für sich entscheiden konnte. Das Bild setzte sich weiter fort. The Bullet scorte besser, Barney war besser im Finish.

Beim Break im sechsten Satz entgleiste van Barneveld dann kurz die sonst so stoische Mimik, er hatte zuvor drei Darts an der Doppel-15 vorbeigeworfen, der entscheidende siebte Satz musste her. Und dieser forderte beide bis an ihr Limit, das Ally Pally wankte zwischen Totenstille und Ekstase bei den mehrfachen 180s von The Bullet.

Ausgerechnet dort zitterten plötzlich die Hände. Neun Darts ohne Triple, Barney ließ sich die Riesenchance der sechs Darts Vorsprung nicht nehmen und beendete einen wahren Krimi.

James Wade (ENG/7) - Wes Newton (ENG/27) 4:0 (3:0, 3:0, 3:1, 3:2)

So viel Krimi Bunting und van Barneveld boten, so wenig Spannung hatten Wade und Newton vorzuweisen. Überraschend in die zweite Runde eingezogen, wirkte der an 27 gesetzte Engländer unsicher und setzte seine Darts teilweise erschreckend weit daneben. Wade blieb cool und sicherte sich die ersten beiden Sätze ohne jeden Leg-Verlust, sein Rivale kam nicht einmal dazu, auf die Doppel zu werfen.

Selbst die Fans erkannten bald die klare Unterlegenheit des Herausforderers und wandten sich anderen Sportarten zu. "Ohne Holland fahren wir zur WM", hallte es durch das Ally Pally, denn wirklich beeindruckendes fand auf der Bühne nicht statt. Auch Wade erreichte nicht sein bestes Niveau und so blieb es bei einer trockenen Partie, in der Wade nur schnell wieder zurück in den Backstage-Bereich wollte.

Michael van Gerwen (NED/1) - Darren Webster (WAL/22) 4:0 (3:0, 3:0, 3:1, 3:0)

Take that, Demolition Man! So spielt es sich gegen die Nummer eins der Welt. Michael van Gerwen ließ zum Abschluss des Tages ähnlich wenige Fragen aufkommen wie Wade zuvor, brillierte aber im Gegensatz zum Engländer mit spektakulären Finishs und einem starken Average.

Mighty Mike hatte nach zwei Sätzen den halben White Wash bereits in der Tasche, Webster schien mit der Situation überfordert und ließ die wenigen Chancen, die ihm eingeräumt wurden, allesamt liegen. Im ersten Leg des dritten Satzes wäre es mal so weit gewesen, der Waliser setzte aber drei Darts neben Tops.

Selbst mit Leg-Gewinn im Rücken wurde Webster weiter vorgeführt. Ein 134-Finish dort, ein 160-Finish hier - van Gerwen dominierte nach Belieben und ließ den Wackler aus der ersten Runde vergessen werden. Somit mussten am Ende sogar die Geschichtsbücher herhalten. Mit einem Average von 109,71 kratzte er lange am WM-Rekord von Phil Taylor (111,21).

Die zweite Runde im Überblick:

Gary Anderson (SCO/2) - Daryl Gurney (NIR) 4:1

Dave Chisnall (ENG/13) - Christian Kist (NED) 4:1

Jamie Caven (ENG/23) - Ricky Evans (ENG) 4:0

Michael Smith (ENG/8) - Steve Beaton (ENG/25) 4:2

Dimitri van den Bergh (BEL) - Benito van de Pas (NED/24) 2:4

Vincent van der Voort (NED/15) - Kyle Anderson (AUS) 4:2

Raymond van Barneveld (NED/16) - Stephen Bunting (ENG/17) 4:3

James Wade (ENG/7) - Wes Newton (ENG/27) 4:0

Michael van Gerwen (NED/1) - Darren Webster (WAL/22) 4:0

Adrian Lewis (ENG/5) - Andrew Gilding (ENG/28)

David Pallett (ENG) - Mensur Suljovic (AUT/21)

Peter Wright (SCO/4) - Ronny Huybrechts (BEL)

Alan Norris (ENG) - Joe Murnan (ENG)

Terry Jenkins (ENG/11) - Mark Webster (WAL/22)

Phil Taylor (ENG/3) - Kevin Painter (ENG/30)

Mervyn King (ENG/14) - Jelle Klaasen (NED/19)

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