Skandalnudel Öner holt Wegner ins Team

Von SPOX
Ulli Wegner (r.) hat in seinem Leben zahlreiche Boxer groß rausgebracht
© getty

Am 7. Oktober steigt Super-Mittelgewichtler Avni Yildirim im Rahmen der Muhammad Ali Trophy in Stuttgart gegen Chris Eubank Jr. in den Ring. Nun die Überraschung: Yildirim und sein Coach und Manager Ahmet Öner haben es geschafft, Trainerlegende Ulli Wegner ins Boot zu holen.

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"Ulli Wegner ist einer der größten Boxtrainer weltweit, daran gibt es keinen Zweifel", sagte Öner, der einst selbst unter der Anleitung des 75-Jährigen geboxt hat.

Wegner willigte direkt ein, da er mit Eubank so etwas wie eine persönliche Rechnung offen hat. Schließlich verpasste der Engländer Wegners Schützling Arthur Abraham im Juli in London eine schmerzliche Niederlage.

"Nach Arthurs Niederlage in Las Vegas war das die größte Schmach als Trainer, die ich je erleiden musste", sagte Wegner: "Ahmets Anfrage weckte sofort das Feuer in mir und als ich sah, welches Potenzial in Avni schlummert, habe ich sofort zugesagt."

Öner: Skandal reiht sich an Skandal

Dabei passen Wegner und Öner auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen. Schließlich galt der 45-Jährige lange Jahre als eine der dubiosesten Personen im Boxsport überhaupt.

2008 rannte Öner beispielsweise in der sechsten Runde zum Tisch des Zeitnehmers, betätigte die Rundenglocke und beendete damit die Runde. Der Hintergrund: Sein Schützling Konstantin Airich war gegen Danny Williams in Bedrängnis geraten.

2009 wurde Öner unter anderem wegen Erpressung, Nötigung, Bedrohung, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung angeklagt. Er erhielt 2010 eine satte Geldstrafe und eine Freiheitsstrafe von 22 Monaten auf Bewährung.

Ein Jahr später wurde Öners Boxer Odlanier Solis von Vitali Klitschko verdroschen. Bei der anschließenden Pressekonferenz bedrohte Öner Klitschkos Agenten Bernd Bönte mit den Worten: "Bernd, ich schwöre dir, ich bringe dich um."

Wegner staunt über Öners Entwicklung

Nun scheint sich Öner gewandelt zu haben - glaubt zumindest Wegner. "Ich staune, wie positiv er sich in den letzten Jahren entwickelt hat - sowohl menschlich wie auch im sportlichen Bereich. Als Trainer hat er seinen Jungen komplett im Griff", sagte der gebürtige Stettiner.

Wegner kann sich übrigens sogar vorstellen, Yildirim am Kampftag selbst in der Ecke zu betreuen: "Sollte Ahmet auf mich zukommen, hätte ich damit kein Problem. Auch wenn Arthur gegen Eubank klar verloren hat, konnte ich große Schwächen beim Engländer ausmachen. Diese kann Yildirim definitiv ausnutzen."

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