"Pulev in Grund und Boden stampfen"

Von Jan Höfling
Chisoras Trainer glaubt an einen klaren Sieg seines Schützlings
© getty

Dereck Chisora hat sich im Vorfeld mehr als zuversichtlich im Hinblick auf das am 7. Mai in Hamburg anstehende Duell mit Kubrat Pulev geäußert. Nun legt der Trainer des Briten, CJ Hussein, nach und prophezeit ein schnelles Ende des Kampfes. Auch ein nächster Gegner ist bereits im Visier.

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"Wenn er voll bei der Sache ist und sich an unsere Taktik hält, wird Pulev gar nicht wissen, wie ihm geschieht. Durch unsere Vorbereitung, die uns im Übrigen mehrere Wochen nach Kalifornien führte, habe ich ein sehr gutes Gefühl, dass es so kommen wird", sagte Hussein über die Chancen Chisoras. "Bei Dereck gibt es nur ein Kriterium, das über Sieg und Niederlage entscheidet und das ist sein Kopf."

Trotz der klaren Aussagen mangele es im Lager des Briten jedoch nicht an Respekt, betonte Hussein. "Der Respekt ist schon da. Ich bewerte allerdings das, was ich in der Vergangenheit von ihm gesehen habe. Pulev boxt halt immer noch seinen alten, langweiligen und eindimensionalen Amateurstil. Er beherrscht genau drei Schläge - Jab, linker Haken und rechte Gerade - und von denen nur der Schlag mit der Führhand sehr gut ist. Selbst wenn Dereck einen Großteil seines Schlagarsenals vor dem Kampf vergisst, würde er immer noch mehr drauf haben als Pulev."

Auch die Marschrichtung seines Schützlings offenbarte der erfahrene Trainer. "Sie werden lachen, aber ich werde Ihnen verraten, wie dieser aussehen wird. Derecks Mobilität und Schlagvariationen werden im Endeffekt den Ausschlag geben", so Hussein. "Er wird sich an Pulev, der außer seinem Jab alle anderen Schläge telegrafiert, heranschieben und ihm den Nahkampf aufzwingen. In diesen Situationen ist Pulev völlig hilflos und Dereck hat leichtes Spiel."

Läuft alles nach Plan, werde Chisora "den heutigen Pulev in Grund und Boden stampfen", zeigte sich Hussein sicher.

"Das Tier erwacht" in Chisora

Eine Nachteil erwartet der starke Mann in Chisoras Ecke trotz der Austragung des Aufeinandertreffens in Deutschland nicht. "Von mir aus kann das komplette Publikum nur aus Bulgaren bestehen, die uns auspfeifen. Gerade so etwas spornt Dereck doch an", erklärte Hussein. Je mehr Fans gegen Chisora seien, desto mehr "erwache das Tier" im Briten.

"Dereck hatte eigentlich damit gerechnet, dass dieser Kampf in Bulgarien stattfinden würde. Ja, er hat es sich sogar gewünscht. Da sieht man doch, wie sehr es ihn anstachelt, in der "Höhle des Löwen" zu boxen", so Hussein weiter.

Sollte Chisora in der Hamburger Barclaycard Arena den Erwartungen seines Trainers gerecht werden, steht mit Weltmeister Joshua Anthony bereits ein weiteres Ziel fest. "Den Kampf hätte Dereck auch so kürzlich bestreiten können, finanziell passte alles", sagte Hussein. "Doch er sagte, dass es ihn zum damaligen Zeitpunkt nicht weitergebracht hätte. Dereck wollte eine Aussicht auf einen WM-Kampf. Jetzt ist Joshua IBF-Champion. Es ist also so, wie es sich aktuell entwickelt hat, perfekt. Nachdem er Pulev geschlagen hat, wird Dereck schließlich den Kampf gegen Joshua bekommen und dann als Weltmeister den Ring verlassen. Unser Ziel sind die großen Fights."

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