"Klitschko geht mir aus dem Weg"

Marco Huck fordert einen Kampf gegen Wladimir Klitschko
© getty
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SPOX: House zeigte sich in den letzten Wochen sehr angetan von Ihnen. Welche neuen Impulse hat er gesetzt? Die Bilder aus der Wüste Nevadas mit Stahlkette und Reifen sehen nach harter Arbeit aus.

Huck: Den deutschen Stil, den ich bei Wegner gelernt habe, habe ich perfektioniert. Auf diesem Fundament baue ich nun unter House auf. Ich will mich durch den amerikanischen Stil verbessern. Die Fortschritte, wie die offensivere Arbeit mit dem Jab, sind trotz der eher kurzen Dauer unserer Zusammenarbeit schon klar erkennbar. Um ehrlich zu sein, finde ich von Einheit zu Einheit immer mehr Gefallen daran.

SPOX: Welcher Stil überwiegt aktuell?

Huck: Natürlich kann es sein, dass ich in Drucksituationen noch in alte Muster, wie eine geschlossene Deckung, verfalle. Allerdings bin ich mit diesen bisher auch ganz gut gefahren. (lacht) Es ist ein Lernprozess und der ist eben noch lange nicht beendet.

SPOX: Auch in Sachen Trainingslager hat sich vieles verändert. Sie waren in Las Vegas. Besteht in der "Stadt der Sünde" nicht die Gefahr, der einen oder anderen Ablenkung zu verfallen?

Huck: Mit Wegner war ich ja größtenteils in Kienbaum. Da ist das schon eine ganz andere Welt. Es wird einem so einiges geboten und etwas Abwechslung zum Training tut immer gut. Ich weiß allerdings, warum ich hier bin und vor allem, was ich zu tun und zu lassen habe.

SPOX: Unter anderem kam es zu einem Treffen zwischen Ihnen und UFC-Boss Dana White. Wie kam der Kontakt zustande?

Huck: Da House, wenn es zeitlich passt, bei der UFC arbeitet, war ein Besuch bei einem MMA-Event natürlich ein Pflichttermin. White wusste, wer ich bin und kam dann zu mir. Ich hatte natürlich auch schon von ihm gehört. Wir haben uns ein bisschen unterhalten.

SPOX: Als ehemaliger Kickbox-Weltmeister verfügen Sie über Erfahrungen und Anlagen außerhalb des Boxsports. Wäre da nicht irgendwann ein Wechsel in die UFC ein Thema?

Huck: Man weiß nie, was noch alles passiert. Ihm gefällt sehr, wie ich im Ring auftrete und ich bin davon überzeugt, dass ich mit dem einen oder anderen Gegner sicher den Boden aufwischen würde. Allerdings gehört noch deutlich mehr dazu, um ganz oben zu stehen. Interessant ist das Thema aber allemal, nur liegt mein Fokus aktuell auf anderen Dingen.

SPOX: Möglicherweise auf einem Duell gegen die 46-jährige Box-Legende Roy Jones Jr.? Ihr Treffen während der Vorbereitung wirkte intensiv, Jones brachte sich zudem bereits mehrfach selbst für einen Fight ins Gespräch.

Huck: Natürlich ist er das eine oder andere Mal in die Offensive gegangen. Als ich ihn dann allerdings das erste Mal getroffen habe, hätte ich ihn am liebsten umarmt. Jones hat so viel für unseren Sport geleistet, er ist einer der besten Sportler aller Zeiten. Dafür respektiere ich ihn. Aufgrund seiner unglaublichen Erfahrung wäre es wohl ein sehenswerter Kampf. Er ist trotz seines Alters noch immer brandgefährlich.

SPOX: Ihr Hauptaugenmerk lag zuletzt jedoch auf einem Duell mit Wladimir Klitschko und dem damit verbundenen endgültigen Wechsel ins Schwergewicht.

Huck: Daran hat sich nichts geändert. Es ist einfach die größtmögliche sportliche Herausforderung. Ich will dieses Duell, er anscheinend weniger. Er geht mir jedenfalls aus dem Weg.

SPOX: Klitschkos Auftritte in den USA sorgten für wenig Euphorie. Warum würde ein Duell zwischen Ihnen und dem Ukrainer die Zuschauer auch in den Vereinigten Staaten mitreißen?

Huck: Ich bin mir sicher, dass ein Kampf zwischen Klitschko und Huck in Deutschland jedes Stadion füllen würde. Das Olympiastadion wäre die perfekte Bühne und komplett ausverkauft. Hier in Amerika war sein letzter Kampf einfach zu wenig, auch der Gegner war zu schwach. Mein Ziel ist es, mir selbst einen Namen in den Staaten zu machen. Wer weiß, vielleicht wird dann irgendwann auch ein Kampf zwischen uns auf amerikanischem Boden möglich.

SPOX: Wie wäre es in diesem Zusammenhang mit einem Titelkampf gegen den amtierenden WBC-Weltmeister Deontay Wilder?

Huck: Absolut. Das könnte schneller passieren, als man denkt. Erst muss ich gegen Glowacki bestehen, dann folgt der nächste Schritt. Das Schwergewicht ist und bleibt mein Ziel.

Seite 1: Huck über das Mekka des Boxens, Wegner und die Trennung von Sauerland

Seite 2: Huck über neue Impulse, Interesse an der UFC und ein Duell mit Klitschko

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