Foreman: Klitschkos unschlagbar

SID
George Foreman spricht in höchsten Tönen von den Gebrüdern Klitschko
© getty

Boxlegende George Foreman hält die Brüder Wladimir und Witali Klitschko weiterhin für unschlagbar, vermisst jedoch schmerzlich echte Helden im Schwergewicht. "Die Klitschko-Brüder sind sehr gut, man kann gegen sie nicht gewinnen", sagte Foreman in Doha: "Wenn man sie nicht mag, soll man sie schlagen oder einfach den Mund halten. Aber niemand wird sie bezwingen."

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Glücklich macht den 65 Jahre alten Ex-Weltmeister diese Dominanz aber keineswegs. "Ich vermisse die Begeisterung im Schwergewicht", sagte Foreman, er habe lange keinen echten Schwergewichtler mehr gesehen: "Mike Tyson war sehr gut, aber er war auch nicht besonders lange da."

Trotzdem ist Foreman optimistisch, dass es wieder einen Star in der Königsklasse des Boxens geben wird: "Vielleicht gibt es irgendwann wieder einen Ali, einen echten Champion, der für Begeisterung sorgt."

Kein Fan von Wladimir

Doch echte Hoffnung gibt es nicht. Der 38-jährige Wladimir Klitschko dominiert das Schwergewicht nach Belieben und ist seit mehr als zehn Jahren ungeschlagen. Ein echter Fan des Ukrainers ist Foreman aber offensichtlich nicht. "Viele boxen, aber keiner ist mehr eine wirkliche Persönlichkeit", sagte Foreman beim Forum Doha Goals. Während der jüngere Klitschko noch einige Jahre in den Ring steigen will, ist Witali Klitschko (43) Weltmeister im Ruhestand (Champion Emeritus).

Laut Foreman sorgt einzig der exzentrische Floyd Mayweather (37) noch für Euphorie. Der "Pretty Boy", aktueller Champion im Welter- und Halbmittelgewicht, ist seit seinem Olympiasieg 1996 in Atlanta unbezwungen und feierte kürzlich seinen 47. Sieg in Serie.

"Mayweather kein Schwergewichtler"

"Er ist ein talentierter Kämpfer, aber eben kein Schwergewichtler. Ich könnte einfach auf ihn drauf fallen und würde ihn schlagen", sagte Foreman. Trotzdem müsse man Mayweather dankbar sein: "Er trägt das Boxen auf seinen Schultern, weil es niemanden im Schwergewicht gibt."

Für Foreman selbst jährte sich am 30. Oktober der "Rumble in the Jungle" gegen Muhammad Ali zum 40. Mal. Als haushoher Favorit hatte er 1974 in Kinshasa seinen WM-Gürtel gegen Ali verloren, längst verbindet beide jedoch eine Freundschaft.

"Wir sind beide Weltmeister, haben beide viele Kinder, warum sollten wir keine Freunde sein?", sagte Foreman, der sich mit einem Augenzwinkern noch immer einen Rückkampf wünscht: "Das letzte Mal, als ich mit ihm telefoniert habe, habe ich ihn danach gefragt. Er hat nur gesagt: Du bist verrückt."

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