Nelson stichelt gegen Huck

Von Marco Nehmer
Johnny Nelson (l.) sieht Marco Huck noch nicht als Besten seines Fachs
© getty

Am Samstag greift Cruisergewichtsweltmeister Marco Huck nach dem Rekord von Boxlegende Johnny Nelson. Mit einem Sieg über Mirko Larghetti kann der WBO-Champion zum Briten aufschließen, der ebenfalls 13 Mal seinen Titel verteidigen konnte. Doch laut dem Rekordhalter fehlt Huck noch etwas, um zu den Größten der Welt aufzusteigen.

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"Meiner Meinung nach gibt es nur eine Handvoll Boxer, die sich als Beste ihrer Gewichtsklasse bezeichnen können, aber Marco Huck zählt momentan noch nicht dazu", so Nelson im Vorfeld des Kampfes in Halle/Westfalen, der Huck im Falle eines Sieges "höchstens eine Plastik-Krone" einbringen würde, wie der Brite befand.

"Nur wenn Marco den Titel außerhalb Deutschlands gegen die Besten der Welt verteidigt, kann er daraus eine Goldene machen", betonte der 47-Jährige, der den Weltmeistergürtel von 1999 bis 2005 innehatte. "In meiner Glanzzeit hätte ich Huck ausgeknockt - der war anno 2005 doch noch ein Kind", so Nelson.

"Marco wäre gegen mich chancenlos"

"Selbst heute, mit einem halben Jahr Vorbereitungszeit, würde ich ihn noch klar schlagen. Ich habe nie gegen einen deutschen Cruisergewichtler verloren und auch Marco wäre gegen mich chancenlos", so der heute als TV-Experte arbeitende Ex-Champion, der in seiner Karriere die Deutschen Markus Bott und Rüdiger May besiegen konnte.

Titelträger Huck indes zeigte sich von Nelsons Urteil unbeeindruckt. "Johnny wird sehr traurig sein. Morgen stelle ich seinen Rekord ein. Nach dem nächsten Kampf werde ich in den Geschichtsbüchern dann vor ihm stehen", so der 29-Jährige, der - nie um einen Spruch verlegen - konterte: "Wenn es die Fans so wollen, dann komme ich gern auf die Insel und verpasse ihm eine Tracht Prügel im Ring."

Trainer Ulli Wegner sprang seinem Schützling im Wortgefecht mit Nelson bei. "Johnny soll sich lieber weiterhin auf seinen Job beim Fernsehen konzentrieren, denn dort ist er wirklich Klasse - ein Duell mit Marco würde hingegen für ihn mit einer Blamage enden", so der 72-Jährige.

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