Briggs stört auch das Wiegen

SID
Shannon Briggs drängte sich einmal mehr in den Mittelpunkt
© getty

Shannon Briggs gibt keine Ruhe: Auch das offizielle Wiegen vor Wladimir Klitschkos 25. WM-Kampf störte der lästige Ex-Weltmeister. Klitschko blieb gelassen - Sorgen bereitet ihm vor dem Kampf gegen Alex Leapai nur die Situation in der ukrainischen Heimat.

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Der ungebetene Gast war bereits von Weitem zu hören. Wladimir Klitschko und sein Herausforderer um die WM-Krone im Schwergewicht, Alex Leapai, wollten gerade die Bühne zum offiziellen Wiegen betreten, da platzte Shannon Briggs in die Szenerie. Der lästige Ex-Weltmeister aus den USA hatte sich schon am Dienstag beim ersten öffentlichen Auftritt der Kontrahenten daneben benommen - nun suchte Briggs erneut Streit.

Mit nackten Oberkörper und einem Kirschkuchen in der Hand brüllte Briggs die Kontrahenten hinter der Absperrung an. Diesmal hatte er es auf Klitschko abgesehen: "Du siehst ziemlich fett aus um die Hüften."

Ablenkung von der Politik

Dem Ukrainer, der am Samstagabend (22.10 Uhr/RTL) in Oberhausen gegen den Australier Leapai zum 25. Mal um den WM-Titel boxt, entlockte die Provokation nicht einmal ein Lächeln. Hatte er Briggs' erste Showeinlage bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf noch wohlwollend zur Kenntnis genommen, ist Klitschko mittlerweile im Tunnel versunken. Einen Tag vor seiner Pflichtverteidigung lässt sich der 38-Jährige kaum noch aus der Konzentration bringen.

Für maximal zwölf Runden rückt am Samstag auch die Lage in der ukrainischen Heimat in den Hintergrund. Daran ändert auch das Wiedersehen mit Bruder Witali nichts, der trotz der Krise in Kiew und der prekären Situation im Osten der Ukraine, am Freitagabend zum Klitschko-Lager stoßen sollte. Gemeinsam verbinden die Brüder die Hoffnung, mit einem erfolgreichen WM-Kampf zur Einigung des Konflikts in ihrer Heimat beitragen zu können.

"Ich zitiere immer wieder gerne Nelson Mandela: Der Sport hat die Kraft, die Welt zum Guten zu verändern", sagte Klitschko und erzählte von seinen Eindrücken von der Fußball-EM 2012: "Damals haben West und Ost in der Ukraine gemeinsam gejubelt. Ich hoffe, auch dieser Kampf kann den Menschen ein Gefühl der Einheit geben."

Klitschko in herausragender Verfassung

Dass sein Duell mit dem gebürtigen Samoaner Leapai mit einem Sieg endet - daran zweifelt Klitschko nicht. Technisch und taktisch sieht er den 34-Jährigen nicht auf Augenhöhe, zudem fehlen Leapai tatsächlich 15 Zentimeter Körpergröße zum kleineren Klitschko. Mit den Worten "willkommen in der Welt des großen Boxens" begrüßte der turmhohe Favorit seinen Herausforderer, mit dem ersten Gongschlag am Samstag werden die Nettigkeiten ein Ende haben.

Auch mit Ende 30 hat Klitschko nichts von der Dominanz eingebüßt, die ihm seit zehn Jahren den Ruf des Langweilers im Boxring eingebracht hat. Er kann sich sogar vorstellen, weitere zehn Jahre an der Spitze des Schwergewichts zu verbringen. Derzeit fühle er sich zumindest "besser denn je".

Davon durften sich auch die Schaulustigen im Einkaufszentrum in Mülheim an der Ruhr beim offiziellen Wiegen ein Bild machen. Klitschko präsentierte sich mit 112,2 Kilogramm wie gewohnt in herausragender Verfassung, Leapai brachte 112,5 kg auf die Wage. Der Auftritt des dritten Muskelmanns, Shannon Briggs, brachte zudem Schwung in die Pflichtveranstaltung - auch wenn Klitschko diesmal auf den ungebetenen Gast hätte verzichten können.

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