"Habe den Reset-Knopf gedrückt"

SID
Eduard Gutknecht (l.) trifft in Bamberg auf Dmitry Sukhotsky
© getty

Der Traum von einem WM-Kampf könnte für Eduard Gutknecht könnte wieder einen Schritt näher rücken. Zumindest, wenn das Halbschwergewicht seinen Fight am Samstag in Bamberg (Sa., 23.25 Uhr in der ARD) gegen den Russen Dmitry Sukhotsky. Im Interview spricht der 31-Jährige über seine große Chance, ein mögliches Duell mit Bernard Hopkins und die Vertragsverlängerung von Ulli Wegner.

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Frage: Eduard Gutknecht, in Bamberg erhalten Sie die große Chance sich für einen WM-Ausscheidungskampf zu qualifizieren. Wie groß ist Ihre Freude?

Eduard Gutknecht: Ich habe lange auf diese Möglichkeit hingearbeitet und mich im Training gequält. Man muss seinem Team, vor allem dem Trainer zeigen, dass man für solch einen Kampf bereit ist. Ich will dieses Vertrauen nun mit einem Sieg am 23. November zurückzahlen. Meine Zeit ist endlich gekommen!

Frage: Zuletzt haben Sie unterschiedliche Erfahrungen im Ring gesammelt: Im Februar mussten Sie sich zunächst Jürgen Brähmer in einem mitreißenden Kampf um die Europameisterschaft geschlagen geben. Darauf folgte im Juni ein dominanter Erfolg gegen Richard Vidal. Wie schätzen Sie selbst Ihre momentane Leistungsfähigkeit ein?

Gutknecht: Sowohl die Niederlage im Februar als auch der Sieg im Juni sind Schnee von gestern. Ich habe nach meinem letzten Fight den Reset-Knopf gedrückt und mich nach einem kurzen Urlaub voll ins Training gestürzt. Ich habe mit der Chance auf einen WM-Ausscheider ein Ziel vor Augen, das ich auf jeden Fall erreichen will - dem ordne ich alles unter.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Vorbereitung?

Gutknecht: Wie schon gesagt, stehe ich bereits recht lange im Training, um mich auf den Kampf in Bamberg vorzubereiten - um genau zu sein seit knapp vier Monaten. Meine Fitnesswerte sind hervorragend. Am Boxerischen feile ich mit Herrn Wegner seit Oktober. Körperlich passt also alles. Jetzt muss ich es nur noch im Ring umsetzen.

Frage: Gibt es Ihnen Auftrieb und Sicherheit, dass Ihr Trainer Ulli Wegner Anfang November seinen Vertrag verlängert hat?

Gutknecht: Ja klar. Seine Zufriedenheit gibt mir persönlich viel Ruhe und Gelassenheit. Ich weiß, dass er sich weiterhin voll auf das Sportliche konzentrieren kann und das kommt uns Akteuren zugute.

Frage: Ihr Gegner am 23. November pflegt eine recht aggressive Gangart. Wie wollen Sie mit dem Druck, den Sukhotsky aller Voraussicht nach ausüben wird, umgehen?

Gutknecht: Im Ring will ich ihm zeigen, dass es auch anders geht. Es gewinnt nicht der Aggressivere oder körperlich Überlegene, sondern der Schlauere. Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt, mit dem ich Sukhotsky ausboxen werde. Am 23. November können sich die Boxfans davon überzeugen lassen.

Frage: Bei einem Sieg stehen Sie kurz vor Ihrer lang ersehnten WM-Chance beim Weltverband IBF. Motiviert es Sie zu wissen, bei weiteren Siegen vielleicht die Möglichkeit zu bekommen gegen Weltmeister Bernard Hopkins anzutreten?

Gutknecht: Hopkins ist eine Legende. Erst kürzlich hat er meinen Teamkollegen Karo Murat geschlagen und gezeigt, dass er noch nicht zum "alten Eisen" gehört. Priorität hat für mich die WM-Chance. Gegen wen ich Weltmeister werde, ist mir egal. Doch sollte Hopkins noch so lange aktiv sein, wäre es mir eine Ehre, ihm den IBF-Titel abzunehmen.

Frage: Ist ein Sieg in der brose Arena daher reine Formsache für Sie?

Gutknecht: Im Boxsport ist alles möglich. Man darf nie einen Gegner unterschätzen, sonst ist der Kampf schon verloren. Ich habe mir vorgenommen, den Ring in Bamberg als Sieger zu verlassen und den nächsten Schritt in Richtung WM zu machen. Eine Niederlage wäre für mich ein Schritt nach hinten und das kann ich mir in meiner Karriere nicht mehr erlauben. Daher zählt nur eins: alles auf Sieg!

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