Stieglitz: Abraham? "Würde ihn gerne boxen"

SID
Robert Stieglitz vertdeidigte seinen WM-Titel gegen den Japaner Yuzo Kiyota
© getty

Robert Stieglitz hat seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt. Der Magdeburger will den Gürtel langfristig halten und kann sich ein erneutes Duell mit Arthur Abraham vorstellen.

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"Ich würde gegen ihn gerne boxen", sagte der Magdeburger nach dem überlegenen Abbruch-Sieg gegen den Japaner Yuzo Kiyota: "Aber momentan gibt es gar keine Gespräche. Ich weiß auch nicht, ob er jetzt Lust hat, gegen mich zu boxen."

Sollte Abraham den intensiven WM-Fight in Dresden gesehen haben, könnte ihm die Lust ein wenig vergangen sein. Stieglitz' WM-Gürtel im Supermittelgewicht nach Version der WBO war nie gefährdet, der 32-Jährige beherrschte seinen Gegner aus Fernost. Bereits in der vierten Runde drohte der Abbruch, ein tiefer Cut über dem linken Auge gab Kiyota dann in der drittletzten Runde den Rest, der Fight wurde vorzeitig abgebrochen. Die Wertung nach Punkten (99:90, 100:89, 99:90) ging einstimmig an den Deutschen.

"Nichts mehr gesehen"

Blutüberströmt musste sich der Japaner geschlagen geben. "Er hat teilweise nichts mehr gesehen, da hatte ich schon ein bisschen Mitleid. Es ist schon fast unfair, dann gegen so jemanden zu boxen", sagte Stieglitz, der trotzdem anmerkte: "Er hat interessante Bewegungen gemacht, es war alles etwas ungewohnt. Am Anfang war er sehr gefährlich."

Der nächste Gegner von Stieglitz wird wohl noch nicht Abraham sein, denn dieser tritt zunächst am 24. August in Schwerin gegen Willbeforce Shihepo aus Namibia an. Das Duell zwischen Stieglitz und Abraham gab es bisher aber schon zweimal. Im März holte sich der gebürtige Russe von Abraham den WM-Titel wieder, den er zuvor nach drei Jahren im August 2012 gegen ihn verloren hatte.

Kiyota ins Krankenhaus

"Aber für mich steht es eigentlich 2:1 für mich, weil ich ihn zuletzt vorzeitig besiegt habe, da hatte er gar keine Chance", sagte Stieglitz. Der letzte Fight war bereits in der dritten Runde zu seinen Gunsten abgebrochen worden. "Wenn es so kommen sollte, würde ich es gegen ihn gerne wieder machen", sagte Stieglitz, der den Namen seines nächsten Gegner im Herbst noch nicht wusste: "Diese Dinge muss mein Management klären."

Während Stieglitz nur eine Stunde nach dem Kampf im VIP-Raum bestens gelaunt und im Gesicht kaum gezeichnet Fotos mit seinen Fans machte, dürfte Kiyota die Folgen des Kampfes noch länger spüren. Der 29-Jährige wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht und über dem Auge genäht. Gerade in der Schlussphase wusste sich der "Kamikaze-Boxer" nur noch mit unsauberen Mitteln zu helfen.

Auf das viele Blut, das am Ende auch am ganzen Körper des Champions klebte, hätte Stieglitz aber wohl gerne verzichtet. "Er ekelt sich eigentlich vor Blut. Es gab sehr viel davon und das war schon ganz schön unangenehm", sagte Trainer Dirk Dzemski. Die Freude über den Sieg machte es erträglicher.

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