Universum-Chef Kluch verhaftet

SID
Waldemar Kluch musste mit Universum im März Insolvenz anmelden
© getty

Waldemar Kluch, Chef des insolventen Hamburger Boxstalls Universum, ist am Dienstag wegen "räuberischer Erpressung und versuchter Nötigung" in drei Fällen verhaftet worden.

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Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte dem "SID" eine entsprechende Meldung des "Hamburger Abendblatts". Sollte sich der Verdacht gegen den 54 Jahre alten Deutsch-Kasachen erhärten, droht ihm eine Freiheitsstrafe. Kluch soll Drahtzieher eines Überfalls auf einen konkurrierenden Boxmanager gewesen sein, bei dem dieser schwere Kopfverletzungen erlitt.

Kluch war im Zuge der monatelangen Ermittlungen zudem als Absender von Drohungen per SMS "eindeutig identifiziert" worden. Außerdem habe er "massive telefonische Gewaltandrohungen" gegen das mutmaßliche Opfer ausgesprochen, teilte die Polizei mit.

Bei der Vollstreckung des Haftbefehls gegen Kluch haben die Beamten des Dezernats für organisierte Kriminalität das entsprechende Mobiltelefon mit einer russischen SIM-Karte im Schlafzimmer von Kluchs Haus sichergestellt. Weiteres Beweismaterial wird zurzeit ausgewertet.

Mehr als 4 Millionen Euro Schulden

Universum-Gründer Klaus-Peter Kohl hatte im Juni 2011 den einst erfolgreichsten Boxstall Europas an Kluch verkauft - ein Jahr nach dem Ende eines langjährigen TV-Vertrages mit dem "ZDF". Im Zuge der Transaktion kam es zum Streit zwischen den einstigen Geschäftspartnern.

Ohne einen festen Fernsehpartner gelang es Kluch nicht, Universum wieder in die Gewinnzone zu führen. Im März musste er Insolvenz anmelden, die Forderungen von insgesamt 58 Gläubigern belaufen sich auf mehr als vier Millionen Euro.

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