"Witali scheint alt geworden zu sein"

Von SPOX
Ahmet Öner betreut seit 2007 Odlanier Solis und will aus dem Kubaner einen Weltmeister machen
© Getty

Nach dem Sieg über Briggs steht Witali Klitschko in der Kritik - zumindest der von Ahmet Öner. Der Ukrainer sei alt und werde bald abgelöst werden. Öner weiß auch schon von wem: Odlanier Solis.

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Ahmet Öner, seines Zeichens Boss von Arena-Boxpromotion, hat sich nach dem Schwergewichts-Kampf am Samstag zwischen Witali Klitschko und Shannon Briggs kritisch über den Ukrainer geäußert: "Witali scheint alt geworden zu sein."

Obwohl Klitschko seinen Gegner zwölf Runden lang dominierte und ihm viele harte Treffer zufügte, ging der Amerikaner nicht K.o. - trug jedoch Frakturen im Gesicht und einen Muskelriss im Arm davon.

Der Klitschko-Briggs-Fight in der SPOX-Analyse zum Nachlesen

"Dieser ganze Hype um 'Dr. Eisenfaust' und 'die beste K.o.-Quote in der Geschichte' wurde durch dieses seltsame Schauspiel auf jeden Fall ad absurdum geführt", zweifelt Öner jetzt an Klitschkos Schlagkraft. Und weiter: "Er war nie ein One-Punch-Knockouter, er hat seine Gegner immer eher zermürbt und durch viele Treffer besiegt."

Seiner Meinung nach hätte es den Fight aber ohnehin nie geben dürfen. Es sei traurig, dass 14 Millionen Menschen, die in Deutschland Boxen sehen wollen, "solche Kämpfe vorgesetzt bekommen, die keinerlei Spannung bieten".

Solis soll Klitschko vom Thron stoßen

Denn Briggs hatte schon vor zwölf Jahren gegen Lennox Lewis klar nach K.o. verloren. "Und damals war er noch jung und halbwegs fit", so Öner. "Es war vorher klar, dass er kein würdiger Herausforderer sein konnte."

Ginge es nach Öner, gäbe es eine einfach Lösung für die Langeweile im Schwergewicht: Klitschko müsste gegen einen Arena-Schützling in den Ring steigen: Odlanier Solis ist heiß auf den WBC-Gürtel, und wenn er im Dezember seinen Ausscheidungskampf gegen den Amerikaner Ray Austin gewinnt, ist er Pflichtherausforderer von Witali Klitschko.

Was der Kubaner drauf hat, bewies er schon im Amateurbereich, wo er unter anderem Sultan Ibragimow und David Haye besiegen konnte. Den Sprung zu den Profis hat der 30-Jährige souverän gemeistert.

"Eins kann ich sicher versprechen", freut sich Öner schon. "Wenn Solis Anfang nächsten Jahres gegen Klitschko in den Ring steigt, wird er sich nicht vorführen und verprügeln lassen wie Briggs. Er wird ihn besiegen und endlich für den lange überfälligen Generationswechsel im Schwergewicht sorgen."

"Man kann Chisora mit Tyson vergleichen"

Derweil bereitet sich Witalis Bruder Wladimir nach seinem Sieg über Samuel Peter schon auf seinen nächsten Gegner vor.

Im Dezember trifft der zweifache Weltmeister auf den unbekannten Derek Chisora. Auch an dieser Ansetzung gab es bereits Kritik.

Manager Bernd Bönte wehrte sich am Montag auf einer Pressekonferenz: "Wir sind immer gesprächsbereit. Wir haben auch schon genügend Angebote unterbreitet. Aber viele trauen sich einfach nicht und verschanzen sich hinter absurden Forderungen", erklärte er die Auswahl der Gegner.

Auch wenn niemand Chisora kenne, wäre der junge Brite ein gefährlicher Gegner. Klitschko vergleicht ihn gar mit einer Legende: "Man kann Derek Chisora mit Mike Tyson vergleichen. Er hat wahnsinnig viel Pulver in den Fäusten und einen ähnlich starken Händedruck wie Iron Mike."

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