Bambergs Thron soll wackeln!

Von SPOX
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s.oliver Würzburg

Anders als in der Vorsaison konnte Trainer-Koryphäe Dirk Bauermann die Vorbereitung leiten und den Kader nach seinen Wünschen zusammenstellen. Inwieweit dies seine Wirkung entfacht, ist aber kaum vorauszusehen - denn bis auf den vier Spieler umfassenden deutschen Kern der vergangenen Saison wurde alles auf links gedreht. Besonders der neue Backcourt um Abdul Gaddy und Clifford Hammonds kommt hochkarätig daher und bieten eine gute Mischung aus Defense und Playmaking.

Darüber hinaus stehen jede Menge gute Schützen im Kader, was wichtig ist für Bauermanns Offensiv-Konzept. Auch Würzburgs Königs-Verpflichtung Robin Benzing könnte sich als Glücksfall erweisen, zumal er den Coach aus gemeinsamen Zeiten bei Bayern und aus der Nationalmannschaft kennt. Das wird beim Findungsprozess des neuen Kaders sicherlich helfen. Aufgrund einiger Verletzungen wird der Start vermutlich trotzdem holprig, zumal es direkt gegen Serienmeister Bamberg geht.

Gießen 46ers

Mit Ingo Freyer steht ein neuer Cheftrainer bereit - und im Prinzip ist der Kader auch neu. Stolze neun Neuzugänge gilt es, in der BBL zu integrieren. Entsprechend schwierig stellt es sich dar, etwaige Prognosen zu treffen. Der prominenteste Neuzugang ist zweifelsohne John Bryant. Der offensivstarke Center und zweimalige MVP der Liga kann immer noch ein dominanter Faktor im Post sein. Spannend wird sein, wie er mit dem aus Slowenien geholten Point Guard Darwin "Dee" Davis harmoniert.

Die Vorbereitung der Gießener lässt derweil befürchten, dass es noch einige Zeit braucht, bis alle Rädchen ineinander greifen. Es gab zahlreiche Spielerverletzungen, nicht erfolgreiche Tryouts und späte Verpflichtungen (Bryant), sodass es sogar zu Testspielabsagen kam. Gerade der Saisonstart könnte haarig werden.

MHP RIESEN Ludwigsburg

In der vergangenen Saison schafften es die Ludwigsburger in die Playoffs und hielten gegen Hauptrunden-Sieger Ulm sogar ganz gut mit. Die Saison war also ein Erfolg. Doch mit Jack Cooley, Ciff Hammonds und D.J. Kennedy verlor Trainer John Patrick nun drei wichtige Säulen seines Spiels.

So wird Nationalspieler Johannes Thiemann mehr Verantwortung schultern müssen Zugleich deutet einiges darauf hin, dass es bei den RIESEN in der kommenden Saison bezogen auf die Center-Position etwas kleiner (und schneller) zugeht. Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass die Defense potentiell verstärkt wurde und die Offense eher an Power verloren hat. Die starke Vorbereitung macht aber Hoffnung, dass man positiv in die neue Spielzeit gehen kann.

Telekom Baskets Bonn

Tempo, Tempo, Tempo! Schon in der vergangenen Saison spielten die Bonner einen enorm schnellen Ball. Durch die Umbaumaßnahmen im Kader ist nun davon auszugehen, dass Coach Predrag Krunic in dieser Hinsicht sogar noch eine Schippe drauflegt - zumindest deuten die Umbaumaßnahmen im Kader darauf hin.

Zu den Leistungsträgern Josh Mayo und Julian Gamble, die gehalten werden konnten, gesellen sich Neuzugänge, die ihre Stärken in der Defensiv-Arbeit und der Athletik haben, also Fastbreaks einläuten können. Der ganz große Umbruch blieb aus, war aber gar nicht nötig - denn mit gezielten Verstärkungen könnte die Vorjahres-Platzierung (Rang 7) übertroffen werden.

Fraport Skyliners

Die Frankfurter sind traditionell ein Team, das auf die Entwicklung deutscher Talente setzt und dies auch mit Spielzeit auf höchstem Level umsetzen will. In dieser Hinsicht liegt ein besonderer Fokus auf Isaac Bonga und Richard Freudenberg. Auch Niklas Kiel hat noch viel Upside.

Gleichzeitig gibt es aber auch den Anspruch, den Fans erfolgreichen Playoff-Basketball zu bieten. Diese Balance ist die vielleicht größte Herausforderung für Coach Gordon Herbert. Fakt ist, dass es auch in dieser Saison schwierig wird, da dem Kader Tiefe fehlt. Neuzugang Tai Webster (Point Guard) könnte sich bei diesem Vorhaben zum Schlüsselspieler und Glücksfall erweisen.

medi Bayreuth

Den Bayreuthern ist es gelungen, den deutsche Mannschaftskern sowie auch drei wichtige ausländische Spieler zu erhalten. Das sind durchaus gute Nachrichten, schließlich erreichten sie in der vergangenen Saison zum ersten mal seit vielen Jahren die Playoffs.

Da eine erfolgreiche Mannschaft aber aus mehr als nur einem Kern beseht, braucht es Leistungsträger, die aus der Masse hervorstechen. Und davon verloren auch sie zwei Stück - Kyan Anderson und Trey Lewis. Vermutlich wird man diese Verluste nicht kompensieren können, zumal die Neuzugänge teilweise noch grün hinter den Ohren sind. Einzig Swingman John Cox darf als Veteran eingestuft werden. Das Ziel sind erneut die Playoffs - doch das wird mit der neuen Doppelbelastung kein Selbstläufer.