Bayern kämpft gegen den Pokalfluch

SID
Svetislav Pesic will mit Bayern endlich den Pokal holen
© getty

Vor dem "Finale dahoam" packte Svetislav Pesic einen Klassiker aus. "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze", sagte der Trainer von Bayern München und lächelte. Nach den vielen Enttäuschungen der vergangenen Jahre soll es beim ersten Top Four in eigener Halle mit dem Titelgewinn im Wettbewerb klappen.

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Der FC Bayern und der Pokal, seit dem Aufstieg in die Bundesliga vor fast fünf Jahren wollte das nicht recht zusammenpassen. Zweimal schafften es die Münchner gar nicht erst zur Finalrunde, bei den anderen beiden Auflagen kam das Aus im Halbfinale. Der bislang einzige Triumph gelang vor einer Ewigkeit: 1968.

Durch die Gastgeberrolle haben die Bayern den kürzesten Weg zum ersten Titel der Saison, die Qualifikation musste diesmal nicht gespielt werden. Die Aussichten wären bestens, hätte es nicht die unglückliche Auslosung gegeben. Gleich im Halbfinale geht es am Samstag gegen die Brose Baskets Bamberg.

"Wir spielen nicht gegen irgendein Team, sondern gegen den amtierenden deutschen Meister und Tabellenführer", sagte Pesic, dies sei andererseits aber auch eine Chance: "Das motiviert jeden Spieler natürlich zusätzlich." Dass zu Hause mehr Druck herrscht, weiß der erfahrene Coach und warnt. "In der Ruhe liegt die Kraft. Oder die Kraft liegt in der Ruhe", sagte Pesic: "Wir dürfen nicht zu emotional ins Spiel gehen. Dann haben wir gute Chancen, ins Finale zu kommen."

Trinchieri setzt auf Psychospielchen

Bamberg hat zuletzt Mitte November in der Liga verloren, Bamberg ist der Favorit. Auch wenn Trainer Andrea Trinchieri etwas anderes erzählt. Schwierig wird es allemal, darum setzt der Italiener auf Psychospielchen. Da die Franken zuerst gelost wurden und auf dem Papier das Heimteam sind, treten sie in der Bayern-Farbe Rot an und nehmen am Spielfeld auch noch auf der Seite Platz, wo normalerweise die Münchner sitzen.

"Wir sind das Heimteam. Und wir sitzen da. So sieht die Regel aus", sagte Trinchieri knapp. Den ungeliebten Gegner lobte er auch nicht ganz zufällig über den grünen Klee. "Sie sind eine weltbekannt Marke. Sie haben ein sehr erfahrenes Team und einen der besten Trainer der Welt."

Die Bayern haben aber noch etwas: Verletzungssorgen. Kapitän Bryce Taylor ist zurück, und auch Stütze Nihad Djedovic gehört wieder zum Kader. "Ob er spielen wird, wissen wir nicht", sagte Pesic mit sorgenvoller Miene: "Ich hätte mir gewünscht, dass wir bei einem so wichtigen Turnier in einer besseren physischen Verfassung gewesen wären."

Bamberg will fünften Pokalsieg in sieben Jahren

Bamberg kennt solche Sorgen nicht. So verfolgte etwa Spielmacher Brad Wanamaker am Dienstag das Bundesligaspiel beim Mitteldeutschen BC (98:68) im Trainingsanzug und ist vor dem Highlight bestens erholt. Der US-Amerikaner kämpft mit den Brose Baskets um den insgesamt fünften Pokalsieg, es wäre der vierte in sieben Jahren.

Der Sieger des ersten Halbfinales trifft am Sonntag (14.45/BR) im Endspiel auf Alba Berlin oder die Frankfurt Skyliners. Beide begegnen sich auf Augenhöhe. Pesic gefällt sich dagegen in der Außenseiterrolle und spielt ganz untypisch für die Bayern den Kleinen. "Im Pokal gewinnt nicht immer der Favorit", sagte der Serbe bei Blickpunkt Sport: "Und Bamberg ist der Favorit."

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