"Don’t fuck with happy"

Für einige Nationalspieler steht zur neuen Saison eine Veränderung an
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Power Forward

Maximilian Kleber

Heiß, heißer, Maxi Kleber. Viele Klubs wollten das derzeit vielleicht größte deutsche Talent zurück in die Heimat lotsen - und der FC Bayern machte das Rennen. Die Münchener warben ähnlich wie bei Pleiß offen um die Gunst des 23-Jährigen, allerdings mit bisher besserem Ausgang.

Damit endet Klebers Engagement in Spaniens ACB nach nur einer Saison, in der er für Obradoiro in 25 Minuten im Schnitt 11,5 Punkte und 6,4 Rebounds auflegte.

Eine Kapsel-Band-Verletzung und die notwendige Operation verhindern Klebers Einsatz bei der EM, Ende August soll er bei den Bayern mit dem Aufbautraining beginnen. Kommende Saison wird er mit Dusko Savanovic ein starkes Tandem auf der Vier bilden und an der Seite von Vladimir Stimac oder John Bryant, den der FCB gern halten möchte, auflaufen.

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Daniel Theis

Die erste Saison bei einem der großen deutschen Vereine lief gut für Daniel Theis. In der Big-Man-Rotation mit Trevor Mbakwe, Elias Harris und Josh Duncan bekam Theis bei Bamberg im Schnitt 20 Minuten Spielzeit und leistete einen wertvollen Beitrag von der Bank.

9,8 Punkte und 5,2 Rebounds erzielte der 23-jährige aus Salzgitter in der abgelaufenen Saison. Das genügte, um die Brose Baskets von einer Verlängerung zu überzeugen und die nächsten zwei Jahre in Freak City auf Korbjagd gehen zu können.

Nach dem Meistertitel gab es für Theis, der sich nach einem soliden Auftritt in der Summer League 2014 auch Hoffnungen auf den Sprung in die NBA gemacht hatte, keinen Grund, Bamberg zu verlassen. Durch den Weggang von Mbakwe und die Verpflichtung von Yassin Idbihi sollte sich Theis' Rolle kommende Spielzeit vergrößern.

Elias Harris

Harris ist in einer ähnlichen Situation wie Theis. Bei den Lakers hatte er vor zwei Jahren am großen NBA-Traum geschnuppert, doch sein Engagement in Los Angeles fand Ende 2013 ein jähes Ende. Seitdem spielt der Power Forward für Bamberg und verlängerte seinen Vertrag diesen Sommer um zwei Jahre.

Wenn Harris auch nicht so viele Minuten sieht wie Theis: Er ist ein wichtiger Bestandteil des Meister-Teams. 23 Mal stand er in der Starting Five und mit seinem Einsatz und seiner Effizienz (63 Prozent 2FG, 40,5 Prozent 3FG) gibt er Coach Andrea Trinchieri eine zusätzliche Option. Gerade vor dem Hintergrund der 6+6-Regel in den nächsten zwei Jahren ein wichtiges Asset für die Bamberger.

Center

Tibor Pleiß

Ist die Saga endlich vorbei? Nachdem Pleiß 2010 an 31. Stelle von den Nets gedraftet und noch in der Nacht an die Thunder weitergereicht wurde, stellte sich jeden Sommer die Frage, ob OKC den 2,18 Meter Mann in die NBA holen würden. In diesem Jahr könnte es mit dem Wechsel in die NBA wirklich etwas werden.

Die Rechte an Pleiß liegen seit Februar aber nicht mehr bei Oklahoma City, sondern den Utah Jazz, die sie im Zuge des Trades um Enes Kanter akquiriert hatten. Derzeit befindet sich der 25-Jährige aus Bergisch Gladbach in Salt Lake City, um die Jazz von sich zu überzeugen und Vertragsverhandlungen zu führen.

Seit 2012 spielte Pleiß in Spanien, vergangenen Sommer unterschrieb er einen Zweijahresvertrag in Barcelona, wo er in 13 Minuten 5,6 Punkte und 3,8 Rebounds erzielte. Mit den kolportierten Verpflichtungen von Shane Lawal und Moussa Diagne rüsten sich die Katalanen wohl bereits für einen Abgang von Pleiß. Sollte es am Großen Salzsee dennoch nicht klappen, würden nicht nur die Bayern Pleiß mit offenen Armen empfangen.

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Maik Zirbes

Mitte Juni hielten sich hartnäckig die Gerüchte, Zirbes würde zurück nach Deutschland kommen und zu den Bayern wechseln, doch kurz darauf brachte sein Agent Licht ins Dunkel. Zirbes macht von seiner Ausstiegsklausel keinen Gebrauch und hängt noch ein zweites Jahr in Serbien dran.

Die vergangene Saison bei Roter Stern Belgrad lief für Zirbes durchaus erfolgreich. Mit seinem Team gewann er die heimische Liga, den Pokal und die stärkste osteuropäische Liga ABA mit Teams aus mehreren Ländern.

Als Backup von Top-Spieler Boban Majranovic machte er eine gute Figur und legte ligenübergreifend in durchschnittlich 17 Minuten 7,9 Punkte und 4 Rebounds auf. Das Abenteuer Osteuropa hat sich bisher für Zirbes gelohnt.

Tim Ohlbrecht

Houston Rockets, Philadelphia 76ers, Ratiopharm Ulm. Was im ersten Moment wie ein Abstieg klingt, war für Tim Ohlbrecht nicht zwangsläufig eine negative Entwicklung. Eine echte Chance in der NBA blieb dem Big Man verwehrt, die Rückkehr nach Deutschland war die logische Alternative.

In Ulm zeigte Ohlbrecht gute Leistungen und war mit 30 Einsätzen von Beginn an (12,1 Punkte, 5,3 Rebounds, 1,2 Blocks) eine der Säulen des Teams. Es folgte die Wahl ins All-BBL-Second-Team. In den Vertragsverhandlungen diesen Sommer lagen Ohlbrechts Gehaltsvorstellungen Gerüchten zufolge außerhalb der Reichweite vieler Teams.

Nachdem die Bayern ihren Frontcourt mit Kleber verstärkt haben und sich Yassin Idbihi und Nicolo Melli wohl den Brose Baskets anschließen, ist Berlin Ohlbrechts einzige verbliebene Hoffnung auf ein großes Team. Alba sucht einen Nachfolger für den abgewanderten MVP Jamel McLean. Ist das die Chance?

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Johannes Voigtmann

Der Shooting-Star der Liga hat in seiner Saison bei den Skyliners unglaublich an Marktwert zugelegt und sich auf den Zettel der drei großen B's gespielt. Sowohl in München, Bamberg als auch in Berlin dürfte der Name Voigtmann in diversen Gesprächen gefallen sein.

Sein Vertrag in Frankfurt läuft noch bis 2016, dennoch würde wohl kein Team eine Verpflichtung des Most Improved Players der BBL ablehnen, wenn sich die Möglichkeit bieten würde. Erst einmal bleibt Voigtmann allerdings bei seinem Team. Fragt sich nur, wie lange ihn die Hessen noch halten können.

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