Wüterich Pesic disqualifiziert

SID
Svetislav Pesic wurde beim Champions Cup zur Pause der Halle verwiesen
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Svetislav Pesic saß nach seiner Disqualifikation schon frustriert im Teambus, als Erzfeind Alba Berlin die erste Trophäe der Saison in Empfang nahm. Nicht nur sportlich lief für den deutschen Meister Bayern München bei der 68:76 (25:45)-Pleite im Champions Cup nicht viel zusammen, ein Ausraster von Trainer Pesic sorgte für zusätzlichen Zündstoff.

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In der Halbzeitpause redete Pesic wütend auf die Unparteiischen ein und machte seinem Unmut über vermeintliche Fehlentscheidungen Luft, ehe Schiedsrichter Moritz Reiter die Trainerlegende erst mit einem technischen Foul bestrafte - und schließlich disqualifizierte. Daraufhin musste der 65-Jährige noch vor dem Start der zweiten Hälfte den Innenraum der Arena verlassen und verbrachte den Rest des Spiels alleine im Bus.

"Er hat eine Meinung gehabt, die Schiedsrichter hatten eine andere", sagte Münchens Assistenzcoach Emir Mutapcic. Der Ex-Bundestrainer betreute den Meister in der zweiten Hälfte, doch da war das Spiel nach einer phasenweise grauenhaften Vorstellung längst verloren. Der souveräne Pokalsieger Berlin zeigte längst kein fehlerfreies Spiel und lag zwischenzeitlich trotzdem mit 24 Punkten in Führung.

Mutapcic: "Waren mit den Schiris beschäftigt"

Mutapcic sah dafür einen wichtigen Grund. "Wir waren von der ersten Sekunde an mit den Schiedsrichtern beschäftigt. Der Trainer kann das machen, aber die Spieler müssen sich auf das Spiel konzentrieren", betonte der 54-Jährige. Auch Robin Benzing und Nihad Djedovic zeigten sich undiszipliniert und wurden dafür bestraft. "Diese technischen Fouls haben wir mit Recht bekommen", sagte Mutapcic, der die Schuld für die Niederlage in der eigenen Schwäche sah: "Ich hoffe, dass wir dafür Strafen zahlen müssen."

Eigentlich wollen die Münchner, die am Donnerstag mit einem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC in die Saison starten, nicht nur ihren Meistertitel verteidigen, sondern auch den Pokal holen. "Aber wir stehen längst nicht da, wo wir stehen wollen", sagte Aufbauspieler Heiko Schaffartzik. Der Kapitän des Nationalteams zeigte - wie viele seiner Kollegen - ein schwaches Spiel. "Ich hoffe jetzt auf einen Hallo-Wach-Effekt", sagte Schaffartzik.

Alba Konkurrent Nummer eins

Wer der größte Konkurrent auf dem Weg zur Meisterschaft werden dürfte, wurde den Münchnern vor 11.105 Zuschauern in der Arena am Berliner Ostbahnhof schnell klar. "In erster Linie Alba", sagte Mutapcic. Berlins Trainer Sasa Obradovic stellte sein Team trotz großer Verletzungssorgen hervorragend ein und demoralisierte den ebenfalls geschwächten Favoriten München mit einer starken Verteidigung.

"Wir können viel Selbstvertrauen aus diesem Sieg ziehen, aber es gibt noch viel Raum für Verbesserungen", sagte Obradovic, der seinen alten Lehrmeister Pesic einmal mehr bezwang. Noch vor knapp drei Monaten hatte es in der Finalserie eine bittere 1:3-Pleite gegen München gesetzt, doch in den kommenden Monaten dürfte es wieder heiße Duelle zwischen beiden Klubs geben.

Pesic wird derweil zum Ligastart wieder an der Seitenlinie stehen. Ihm droht zwar eine Geldstrafe durch die BBL, aber keine Sperre. Ablenken lassen wollen sich die Bayern von dem Vorfall aber nicht mehr. "Ich hoffe, dass wir jetzt in der Bundesliga richtig durchstarten können", sagte Mutapcic.

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