Kantersieg! FCB folgt Alba ins Finale

Von Jonas Schützeneder
Stark am Brett: Dank Deon Thompson dominierten die Münchner das entscheidende Game 5
© getty

Vor heimischem Publikum lässt der Titelfavorit im entscheidenden fünften Spiel nichts anbrennen und schickt die EWE Baskets mit einem Debakel nach Hause. Im Finale kommt es zum heiß ersehnten Duell mit Alba Berlin.

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Nur zu Beginn konnte Oldenburg mit den Hausherren mithalten. Angeführt von MVP Malcolm Delaney übernahm der FCB Mitte des zweiten Viertels die Kontrolle. Gegen die Dominanz der Bayern am Brett hatte das Team von Sebastian Machowski vor allem nach der Pause nichts entgegenzusetzen. Mit einem souveränen 88:63-Heimsieg folgen die Münchner Alba Berlin ins Finale der BBL. Die Hauptstädter hatten zuvor die Artland Dragons mit 3:1 ausgeschaltet.

Die Reaktionen:

Svetislav Pesic (Trainer FC Bayern): Meine Mannschaft hat heute gezeigt, wieso sie das beste Team der regulären Saison war. Wir hatten es heute verdient und haben sehr gut gespielt. Wir sind im Finale und vor allem die Fans haben das verdient. Es waren mal wieder die Rebounds, die uns geholfen haben. Großes Kompliment an mein Team!

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Kleine Überraschung: Bei den Münchnern beginnen Idbihi und Hamann, ihnen zur Seite stehen Thompson, Taylor und Delaney. Für Oldenburg starten Kramer, Joyce, Chubb, Paulding und Aleksandrov.

2.: Start nach Maß für die Hausherren! Thompson tankt sich zweimal durch und sorgt für eine schnelle 4:0-Führung. Die Kulisse ist gleich voll da, immerhin wird heute der zweite BBL-Finalist gesucht.

5.: Die Gäste kontern durch Kramer und Joyce. Bayerns zeitweilige Ganzfeldpresse klappt noch nicht so, wie sich Svetislav Pesic das vorstellt! 10:8.

8.: Übler Ballverlust von Bryant. Paulding macht das Spiel schnell und bedient Smeulders, der frei per Dunk ausgleichen kann. 12:12.

10.: Wahnsinns-Finish von John Bryant im 1. Viertel! Der Center versenkt zwei Dreier in Folge und bringt den Audi Dome zum Kochen. Staiger legt sogar noch einen dritten drauf und der Titelfavorit geht mit 23:19 in die erste Pause.

12.: Wieder Smeulders! Der Forward bekommt dank Paulding und Joyce immer wieder hervorragende Anspiele, die er zu nutzen weiß. Mit seinen Punkten 7 und 8 verkürzt er auf 23:22.

15.: Paulding mit dem Dreier! Nach 15 Minuten führen im Audi Dome erstmals die Gäste. Die Bayern wirken gerade etwas ratlos.

18.: Thompson hält den FCB im Spiel! Dank seiner Energie kontrollieren die Roten die Bretter. Wysocki kann den US-Forward überhaupt nicht bremsen. Bereits 12 Punkte für Thompson, Bayern führt 38:33.

20.: Starker Schlussspurt! Mit 24:13 dominieren die Bayern das Rebounding! Immer wieder gibt es zweite Chancen, mit 41:33 geht es in die Pause.

22.: Zweistellig! Oldenburg bringt in 24 Sekunden keinen Wurf zustande und Taylor sorgt mit einem Jumper aus der Mitteldistanz für die Führung zum 43:33.

25.: Alles läuft für die Bayern! Sogar ein Monsterblock von Guard Delaney. Vorne erhöht der Spielmacher auch gleich per Freiwürfe auf 56:36.

28.: Wahnsinn! Heiko Schaffartzik trifft ohne jegliche Balance und mit einer Zehntelsekunde auf der Wurfuhr den Dreier aus acht Metern. Die Bayern sind on fire. 60:36.

30.: Und nochmal Schaffartzik! Mit der Sirene nagelt der Nationalspieler noch einen Dreier in den Ring! Die Kulisse tobt und mit 67:44 steht der FCB zehn Minuten vor Schluss so gut wie sicher im Finale.

32.: Wieder zwei schnelle Ballverluste der Gäste und Aleksandrov verhindert per spektakulärem Block in der Defense zumindest die nächsten Punkte von Idbihi. 69:44.

35.: Der Vorsprung bleibt konstant bei über 20 Punkten. Die Partie ist gelaufen, trotzdem lässt Pesic seine Stars auf dem Feld. Idbihi erhöht an der Linie auf 78:52.

38.: Noch lange nicht genug... Savovic mit dem nächsten Dreier, wieder steht er völlig frei und bedankt sich mit dem 81:58.

40.: Damit ist Schluss! Die Gästefans feiern ihr Team trotz des Debakels und der FCB zieht nach einem 88:63 ins BBL-Finale ein.

FC Bayern vs. EWE Baskets Oldenburg: Hier geht's zum BOXSCORE

Fazit: Diese fantastische Serie hätte ein spannenderes Finish verdient gehabt. Trotzdem: Verdient im Endspiel ist zweifellos der FC Bayern. Unter Druck lieferten Pesics Mannen eine dominante Vorstellung. Ausschlaggebend war mal wieder die klare Überlegenheit am Brett.

Der Star des Spiels: Deon Thompson. Mal wieder war es der Amerikaner, der sein Team in der Spur hielt. Gegen Wysocki hatte der Forward ein klares Mismatch und wusste es auf vielfältige Weise zu nutzen. Egal ob nach Aufposten oder aus der Mitteldistanz: Thompson (15 Punkte) war nicht zu bremsen. Dazu seine überragende Energie am Brett (7 Rebounds).

Der Flop des Spiels: Dru Joyce. In einer unterirdischen Teambilanz von Downtown ragte er nochmals hervor. Mit 1/8 lief bei Joyce überhaupt nichts zusammen. Dazu sein völlig überflüssiger Rempler gegen Delaney, als das Match längst entschieden war.

Das fiel auf:

  • Wieder offenbarten die Bayern zu Beginn deutliche Probleme, wenn sie ins Set Play mussten. Die Gäste verteidigten mit geschickter Help-Defense und blieben dank schnellem Absinken auch in Pick-and-Roll-Situationen meist vor dem Mann.
  • Ihrerseits suchten die Gäste erfolgreich die Fast Breaks. Vor allem wenn Paulding nach Ballgewinn oder Rebound umschaltete, kamen seine Mitspieler zu einfachen Punkten. In der Folge leisteten sich die Bayern allerdings so gut wie keine Fehler mehr.
  • Natürlich profitierten die Baskets im vierten Spiel von einigen fragwürdigen Pfiffen zu ihren Gunsten. In München lief es genau anders: Bayern suchte ohne Furcht den Weg in die Zone und sammelte dadurch viele einfache Punkte an der Linie (21:9 Freiwürfe).
  • Kein Wurfglück: Zum ersten Mal in der Serie versagten die Oldenburger aus der Distanz. Ohne die Treffer in der bedeutungslosen Schlussphase wäre die Quote noch schlechter ausgefallen. Trotz durchaus brauchbarer Positionen waren am Ende nur 30 Prozent der Dreier im Netz. Viel zu wenig, um ein Game 5 auswärts zu gewinnen!
  • Keine Sensation: Die ganze Saison über dominieren die Bayern bereits das Geschehen am Brett. Im fünften Spiel setzten Bryant, Thompson und Co. noch einen drauf und holten sich 49:26 Boards.
  • Steffen Hamann ist kein Scorer oder Assist-Gott. Aber der Routinier ist nach wie vor einer der besten On-Ball-Defender. Mit seiner erhöhten Spielzeit brachte Pesic deutlich mehr Intensität in die Verteidigung. Hamann presste früh und gewohnt bissig, nahm dazu Chubb in der ersten Hälfte größtenteils komplett aus dem Spiel.

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