Leichtes Spiel für die Bayern?

Von Max Marbeiter und Felix Götz
Bayerns Bryce Taylor (l.) und Bambergs Sharrod Ford hoffen auf ein Wiedersehen in den Finals
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Brose Baskets Bamberg (2) - Artland Dragons (7)

Saisonbilanz: 1-1

Ausgangslage: Vier Titel in Folge genügen eigentlich problemlos, um auch im Folgejahr freundlich vom Favoritenthron zu grüßen. Einerseits ließen die Münchner Neuverpflichtungen Bamberg jedoch ein wenig in den Schatten rücken, andererseits verläuft die Saison des vierfachen Champions bislang nicht optimal. Eigentlich kämpfen die Baskets seit Oktober mit Problemen. Einige Neuzugänge waren nicht die erhoffte Verstärkung. Zack Wright und Novica Velickovic mussten den Verein mittlerweile sogar verlassen.

Hinzu kamen die enttäuschenden Auftritte in Euroleague und Eurocup, wo Bamberg bei erster Gelegenheit ausschied. Zwischenzeitlich soll sogar eine Ablösung von Meistercoach Chris Fleming diskutiert worden sein. Viele Unwägbarkeiten - und doch steht Bamberg wieder ganz oben. Auch dank der Neuzugänge: Mit D'Or Fisher wurde der mittlerweile wohl beste Center der Liga verpflichtet. Elias Harris durfte sich immerhin einige Monate als L.A. Laker bezeichnen und auf Jared Jordans Passfähigkeiten blickt wohl die gesamte BBL ein wenig neidisch.

Weniger beeindruckend als jene der Bayern sind Bambergs Neue also kaum. Und deshalb ist mit dem Champ auch erneut zu rechnen, wenngleich Artland ein unangenehmes Erstrundenmatchup darstellt. Die Dragons haben ihren Etat zwar ein wenig gekürzt und nach der Trennung von Headcoach Stefan Koch einen kleinen Umbruch hinter sich, spielten aber eine durchaus respektable Saison. Der ausgeglichene Kader bereitete bereits manchem Titelanwärter Probleme.

Die Baskets schlug man einmal, auch Alba unterlag gegen die Dragons. Mit ein wenig mehr Konstanz und Glück wäre sogar Rang fünf, und damit ein sicherlich angenehmeres Erstunden-Matchup, möglich gewesen. Positiv aus Dragons-Sicht: Brandon Thomas war im finalen Saisonspiel gegen den Mitteldeutschen BC nach überstandenen Knöchelproblemen wieder dabei.

Das Schlüsselduell: Jared Jordan vs. David Holston. Jordans Wechsel aus Bonn ließ aufhorchen. Zwar gingen die Stats des Playmakers in Bamberg etwas nach unten, dennoch schließt er eine nach Zack Wrights Abgang - und eigentlich auch zuvor - klaffende Lücke im Backcourt des Meisters. John Goldsberry bringt zwar Erfahrung, erreicht nach diversen Knieverletzungen aber kein allerhöchstes Niveau mehr. Ordnet Jordan die Offense der Baskets, findet er regelmäßig eine der vielen Offensivoptionen, ist Bamberg nur schwer zu stoppen.

Nur sollte er dabei die Defense nicht aus den Augen verlieren. Mit Holston haben die Dragons schließlich einen der schnellsten Point Guards der Liga im Kader. Der Amerikaner trifft zwar nicht einmal 40 Prozent aus dem Feld (39,9), dürfte Jordan ob seiner Athletik aber durchaus beschäftigen. Reibt sich Bambergs Playmaker in der Defense zu sehr auf, könnten die entscheidenden Prozente für die Offense fehlen.

Prognose: Die Dragons sind sicherlich kein angenehmer Gegner. Am Ende ist Bambergs Qualität aber so hoch, dass sich der Meister relativ souverän durchsetzen sollte. Bamberg in 4.

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