Bayern watscht Alba ab, Ulm schlägt die Dragons

Von Haruka Gruber
Vor den Augen von Uli Hoeneß, Bastian Schweinsteiger und Arjen Robben spielte Bayern groß auf
© getty

Der FC Bayern München hat das erste Spiel der Best-of-Five-Serie im Playoff-Viertelfinale der BBL mit 88:67 gegen ALBA Berlin gewonnen und bleibt damit unter Coach Svetislav Pesic zu Hause ungeschlagen. Topscorer der Partie war Münchens Robin Benzing mit 16 Punkten. Im zweiten Samstagsspiel setzte sich Vizemeister ratiopharm Ulm mit 83:68 gegen die Artland Dragons durch.

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FC Bayern München - ALBA Berlin 88:67 (23:18, 21:21, 34:15, 10:13)

Bayern: Benzing (16), Rice (15), Hamann (14), Halperin (13), Homan (10), Jagla (7), Thomas (6), Greene (3), Troutman (2), Roberts (2)

ALBA: Djedovic (13), Wood (12), Miralles (9), Idbihi (8), Thompson (7), Schaffartzik (7), Foster (6), Schultze (3), Morley (2)

Vor den Augen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß und den beiden FCB-Stars Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger haben die Münchner im mit 6700 Zuschauern ausverkauften Audi Dome einen lockeren 88:67-Sieg gegen ALBA Berlin eingefahren.

"Bayern hat von außen super getroffen. Glücklicherweise ist es in einer Serie egal, wie hoch man verliert", sagte Berlins Center Yassin Idbihi zu "Sport1". Und Steffen Hamann meinte: "Ganz wichtig war, dass wir gut ins Spiel gekommen sind. Wir haben ALBA gleich gezeigt, dass hier heute nichts zu holen ist."

Mit dem Spielbeginn war Hamann voll im Playoff-Modus: Der Guard verteidigte hochgradig aggressiv und hatte gewaltigen Zug zum Korb. Die Folge: Nach 90 Sekunden hatte er beretis sechs Punkte und zwei Steals auf dem Konto, Bayern führte 6:0.

Wenig später versenkte Yotam Halperin zwei Dreier in Serie - 12:2 für die Münchner. ALBA-Coach Sasa Obradovic, der nach wie vor auf den verletzten Ali Traore verzichten musste, zog sofort die Notbremse und nahm eine Auszeit. Sein Team verteidigte bis dahin für Playoff-Verhältnisse viel zu zaghaft und leistete sich unglaubliche Turnovers.

Besser wurde es zunächst nicht. Halperin sorgte nach knapp fünf Minuten mit seinen Punkten 7 und 8 für die 18:7-Führung der Gastgeber.

Halperin überzeugt mit 13 Punkten

Anschließend kam Berlin etwas besser in die Partie. Vor allem, weil die Hauptstädter beim Rebounding nun kleinere Vorteile hatten und Nihad Djedovic Verantwortung übernahm. Die Berliner spielten ihre Angriffe in dieser Phase geduldig herunter und warteten auf eine optimale Wurfposition.

Nach 13 Minuten traf der Ex-Bayer Je'Kel Foster von jenseits der Dreierlinie zum 25:23 - die erste Führung für Berlin. Jetzt ging es hin und her, die Führung wechselte mehrfach. Bis Robin Benzing für die von der Dreierlinie starken Bayern (54 Prozent) acht Punkte in Folge machte.

Jan-Hendrik Jagla schickte einen weiteren Dreier hinterher und Bayern lag mit sechs Punkten vorn. Mit 44:39 ging es schließlich in die Halbzeit. Bester Werfer im ersten Durchgang war Halperin mit 13 Punkten.

Demonstration der Bayern

Im dritten Viertel war es eine Demonstration der Bayern. Defensiv aggressiv und offensiv variantenreich holten sich die Münchner diesen Abschnitt mit 19 Punkten Vorsprung. Nach 24 Minuten führte Bayern schließlich mit 54:44. Tyrese Rice, in der ersten Halbzeit ohne Punkt, nahm das Spiel nun die Hand. Der US-Boy brachte es im dritten Viertel auf starke 15 Zähler.

ALBA bekam im weiteren Verlauf kaum noch einen einfachen Wurf. Ein Dreier des nicht gerade als Scharfschützen bekannten Hamann schloss das dritte Viertel ab. Mit 78:54 ging es in den Schlussabschnitt, die Partie war damit bereits gelaufen.

Die Berliner verkürzten in den letzten zehn Minuten zwar noch ein wenig. Das lag allerdings an den Bayern, die nun einen Gang zurückschalteten, den Sieg aber trotzdem sicher nach Hause brachten. Spiel 2 steigt am Mittwoch um 19.30 Uhr in Berlin.

ratiopharm Ulm - Artland Dragons 83:68 (21:13, 24:31, 17:13, 21:11)

Ulm: Bryant, Ray (beide 24), Schwethelm (17), Günther (10), Theis (6), Jeter (2)

Artland: Popovich (18), Taylor (17), Ratkovica (14), King (12), Mallet (5), Njei (2)

Ratiopharm Ulm hat bei der Neuauflage des Pokalhalbfinals den sechsten Sieg in Serie gegen die Artland Dragons eingefahren und liegt in der Viertelfinalserie damit mit 1:0 in Front. Mann des Abends war John Bryant, der 24 Punkte und 10 Rebounds beisteuerte.

In der ausverkauften ratiopharm Arena legten die Gastgeber, die ohne die verletzten Keaton Nankivil und Sebastian Betz aufliefen, los wie die Feuerwehr und erspielten sich bereits im ersten Viertel einen 21:13-Vorsprung gegen die Drachen.

Zwar versenkte Ulm im ersten Abschnitt lediglich einen seiner acht Dreier-Versuche, doch das starke Rebounding (14:6) und eine überragende Zwei-Punkte-Quote aus dem Feld (8 von 9 Versuchen) kompensierten die Schwäche aus der Distanz.

Artland holt auf

Zu Beginn des zweiten Durchgangs meldete sich der sechste der regulären Saison jedoch eindrucksvoll zurück. Ein Acht-Punkte-Lauf brachte die Gäste jedoch auf einen Zähler heran, besonders Center Petar Popovic drehte nun auf. Der Serbe traf in Hälfte eins sechs von sieben aus dem Feld und hielt Artland mit seinen bis dahin vierzehn Zählern in der Partie.

Die Ulmer strauchelten weiterhin von außen und trafen nur drei von zwanzig - doch mit der Halbzeitsirene versenkte Allan Ray den so wichtigen Buzzer Beater zum 45:44 für die Gastgeber.

Neun-Punkte-Lauf besiegelt den Erfolg

Dieser Aha-Effekt beflügelte Ulm auch im dritten Viertel: Schließlich klappte es auch von jenseits der Linie. Philipp Schwethelm und John Bryant trafen innerhalb einer Minute jeweils für drei und brachten ratiopharm so mit sieben Punkten nach vorne. Dennoch ließen sich die tief besetzten Dragons nicht abschütteln und hielten die Partie offen, mit 62:57 ging es in den letzten Durchgang.

Dort lief Ulm mit dem frenetischen Heimpublikum im Rücken endgültig heiß und setzte sich mehr und mehr ab. Ein Neun-Punkte-Lauf in den letzten fünf Minuten sorgte schließlich für die endgültige Entscheidung zugunsten Ulms. Das nächste Duell beider Teams steigt am kommenden Mittwoch in Quakenbrück.

Der BBL-Spielplan im Überblick