Alba mit Wut im Bauch nach München

Von Ruben Zimmermann
Bayern-Spieler Robin Benzing (r.) und Alba-Akteur Sven Schultze im Viertelfinal-Spiel der BBL
© getty

Alba Berlin steht mit dem Rücken zur Wand. Nach der 73:79-Heimniederlage am Mittwoch liegen die Hauptstädter in der Best-of-Five-Serie gegen den FC Bayern bereits mit 0:2 zurück. Vor dem nächsten Viertelfinal-Spiel am Sonntag in München legte sich Alba-Manager Marco Baldi nun mit den Schiedsrichtern an.

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"Den Spielbeginn empfinde ich als Schande für den deutschen Basketball", sagte Baldi nach dem Spiel am Mittwoch der "Bild" und fügte hinzu: "Dass ein Klub, der für den Basketball nichts, aber auch gar nichts geleistet hat, so einen Status genießt, ist unglaublich. Wir haben 21 Freiwürfe weniger in eigener Halle als das Team mit der aggressivsten Verteidigung der Liga."

Etwas selbstkritischer analysierte Trainer Sasa Obradovic die jüngste Niederlage des achtfachen deutschen Meisters. "Wir haben die Geduld verloren, waren zu hektisch. Das Ergebnis war, dass wir uns in eine Situation gebracht haben, in der wir das Spiel nicht mehr gewinnen konnten", so der Serbe, der die Hoffnung auf das Erreichen des Halbfinales aber noch nicht aufgegeben hat.

Bayern in Topform

Allerdings dürfte es extrem schwer werden, die Bayern nun dreimal in Folge zu bezwingen. "Die Mannschaft funktioniert wie eine Person, sie ist noch enger zusammengerückt", lobt Bayerns Sportdirektor Marko Pesic seine Mannschaft in der "Abendzeitung". Vor allem Topscorer Tyrese Rice ist in exzellenter Form, beim Sieg in Berlin erzielte der Amerikaner 21 Punkte. Rice bildet gemeinsam mit Kapitän Steffen Hamann ein entscheidendes Duo auf der Position des Aufbauspielers: "Mit ihnen kontrollieren wir das Spiel. Sie machen einen hervorragenden Job", so Pesic.

Mit einem Sieg am Sonntag könnten die Münchener sich bereits frühzeitig für das Halbfinale der Playoffs qualifizieren und damit den größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte feiern. "Das wird eine ganz besondere Stimmung", kündigte Pesic bereits an. Im vergangenen Jahr waren die Bayern, die erst 2011 wieder in die BBL aufgestiegen waren, im Viertelfinale noch mit 2:3 an den Artland Dragons gescheitert.

Alba nur noch Mittelmaß?

Den Berlinern droht nun sogar bereits zum zweiten Mal in Folge das Aus in der Runde der letzten Acht. In der Vorsaison war man als Drittplatzierter der Hauptrunde in die Playoffs eingezogen, verlor dann allerdings überraschend mit 1:3 gegen Würzburg.

Daher könnte der Ärger von Marco Baldi durchaus auch darauf zurückzuführen sein, dass der FC Bayern in den kommenden Jahren sportlich an den Berlinern vorbeiziehen könnte. Ein glatter 3:0-Sieg der Münchener gegen den ehemaligen Vorzeigeklub aus der Hauptstadt würde die Ambitionen des FC Bayern jedenfalls unterstreichen.

Die BBL-Playoffs in der Übersicht