Bayern mit Super-Defense zur Wachablösung?

Von Adrian Bohrdt
Svetislav Pesic und der FC Bayern München treffen im Playoff-Halbfinale auf Bamberg
© getty

Nach dem beeindruckenden Sweep gegen ALBA Berlin im BBL-Playoff-Viertelfinale wartet auf den FC Bayern München im Halbfinale eine noch schwerere Aufgabe: Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg will die Münchner in die Schranken weisen und hat den Heimvorteil auf seiner Seite.

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Bayern reist allerdings mit guten Erinnerungen nach Freak City.

Für viele Experten ist es das vorweggenommene Endspiel. Titelverteidiger und Ligaprimus Bamberg spielt gegen den erst seit zwei Jahren erstklassigen FC Bayern, der die Wachablösung einleiten will. "Das werden ganz besondere Spiele, das kann man schon so sagen", musste auch Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder zugeben.

Von einem Vorab-Finale will der 56-Jährige dennoch nicht sprechen. "Nach dem Verlauf der Saison fände ich es aber respektlos, die Ulmer, die Bonner und die Oldenburger einfach unterzubuttern", so Heyder gegenüber dem "SID".

Bayern kann dabei mit breiter Brust anreisen. Zwei von drei direkten Duellen gingen in dieser Saison an den FCB, im Pokal gelang sogar ein 77:69-Sieg in der Bamberger Stechert-Arena. Bayerns Power Forward Jan-Hendrik Jagla ist deshalb zuversichtlich gestimmt: "Es wird sicherlich nicht einfach. Aber wir haben bewiesen, dass wir auch in Bamberg gewinnen können."

FCB: Fokus auf die Defensive

Für die Münchner spricht im ersten Duell am Mittwoch um 20.05 Uhr zudem die längere Regenerationszeit, sowie die geringere Belastung. Bamberg hat durch die Euroleague deutlich mehr Spiele absolviert als der FC Bayern und musste in der Playoff-Serie gegen Hagen zudem ins vierte Spiel. Durch den Sweep gegen Alba Berlin konnten sich die Münchner drei Tage länger erholen.

"Es war wichtig, dass wir in dieser Woche ein wenig regenerieren konnten. In den kommenden Tagen steht aber wieder das ganz normale Training an", erklärte FCB-Coach Svetislav Pesic.

Der Fokus wird dann für die Münchner, die am Mittwoch ihre Playoff-Halbfinal-Premiere feiern, wieder auf der starken und aggressiven Defensive liegen. Man müsse "weiterhin so gut und hart verteidigen, wie wir es in den letzten Partien getan haben", betonte Center Jared Homan.

Coach Pesic bestätigte: "Unser Spiel hängt zu großen Teilen von der Verteidigung ab." In der Serie gegen Alba ließen die Bayern lediglich im dritten Spiel mehr als 80 Punkte des Gegners zu (83), zuvor hielt man die Berliner bei jeweils 73 und 67 Zählern.

Bamberg hofft auf den Heimvorteil

Auch beim Gegner aus Bamberg weiß man um die Stärke des Konkurrenten. "Die Mannschaft hat eine sehr hohe Qualität. Dazu hat es Svetislav Pesic hervorragend hinbekommen, diese Leistung herauszukitzeln", analysierte Heyder.

In der Offensive setzen die Münchner vor allem auf Tyrese Rice. Der Point Guard brachte es in den drei Partien gegen Berlin durchschnittlich auf 18,6 Punkte. Bei den Franken war Sharrod Ford mit 18,5 Zählern pro Partie der erfolgreichste Scorer der Viertelfinal-Serie gegen Hagen.

Für Titelverteidiger Bamberg würde ein Weiterkommen den vierten Finaleinzug in Serie bedeuten, und er hat dabei einen großen Trumpf auf seiner Seite: den Heimvorteil. Die Stechert-Arena wird mit 6800 Fans voll besetzt sein, in Liga und Playoffs haben die Franken in dieser Saison 19 von 20 Heimspielen gewonnen.

Heyder ist sich dieses Vorteils bewusst:: "Wir haben uns den Heimvorteil hart erkämpft. Ich hoffe, dass uns das den nötigen Rückenwind gibt, um ins Finale einzuziehen." Denn erst dort könne die Brose-Mission erfüllt werden: "Wir haben uns das Ziel gesetzt, Meister zu werden."


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