Die Finalneuauflage und ein Clasico

Von Max Marbeiter
Pero Antic gewann 2012 mit Olympiakos die Euroleague
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ZSKA Moskau

Ausgangslage: Finalniederlagen schmerzen immer. Ausnahmslos. Hat man den Titel allerdings bereits vor Augen und muss schlussendlich doch zusehen, wie die Konkurrenz die Trophäe gen Himmel reckt, ist der Schmerz sicherlich noch ein Stück intensiver. Viel schmerzhafter als Moskaus Pleite im letztjährigen Endspiel gegen Olympiakos kann eine Final-Pleite jedenfalls kaum sein.

Zwölf Minuten waren noch zu spielen, einen 19-Punkte-Vorsprung hatten sich die Moskowiter bis dahin erspielt, ehe der krasse Außenseiter aus Piräus eines der vielleicht denkwürdigsten Comebacks der Euroleague-Geschichte startete und am Ende doch noch als Sieger vom Parkett ging. Nur gut also, dass man sich im Sport wie im Leben immer zwei Mal sieht.

Diesmal trifft ZSKA allerdings bereits im Halbfinale auf die Griechen, doch erneut sind die Rollen klar verteilt. Nach 23 Siegen und nur fünf Niederlagen geht Moskau wieder als klarer Favorit in das Duell gegen Olympiakos.

Dabei hat sich das Team der Russen im Vergleich zum vergangenen Jahr grundlegend verändert. Mit Alexej Shved und Andrej Kirilenko sind zwei der absoluten Leistungsträger Richtung NBA abgewandert. Mit Kirilenko fehlt sogar der MVP der vergangenen Saison.

Dafür hat Moskau jedoch den Mann zurückbekommen, der bereits beim letzten Euroleague-Titel an der Seitenlinie stand. Nach vier Jahren ist Ettore Messina in die russische Hauptstadt zurückgekehrt und soll ZSKA nun zum siebten Titel führen. Und so schlecht stehen die Chancen nicht. Schließlich erreichte der Coach in 16 Jahren Euroleague stolze neun Mal das Finale.

Dazu haben die Moskowiter mit Milos Teodosic einen der wahrscheinlich besten, mit Sicherheit aber den kreativsten Aufbauspieler Europas in ihren Reihen. Garniert wird der Serbe von Theodoros Papaloukas, Victor Khryapa sowie dem ehemaligen Boston Celtic Nenad Krstic, der in dieser Saison mit einem Wert von 17,9 das höchster Player Index Rating aller Spieler aufweist.

Nenad Krstic im SPOX-Interview

Nimmt man nun die 23 Siege während der Saison sowie das überzeugenden 3:1 in den Playoffs gegen Tibor Pleiß' Caja Laboral hinzu, geht Moskau vielleicht sogar ins gesamte Final-Turnier als Favorit.

Player to Watch: Milos Teodosic. Wohl kaum ein Spieler wandelt derart zielsicher zwischen Genie und Wahnsinn wie der Serbe. Als Spielmacher ist Teodosic absolut genial, was nicht zuletzt seine fünf Assists und 13 Punkte inklusive überragender Quoten (62,5 Prozent FG, 47,4 Prozent 3er) belegen. Hin und wieder geht jedoch sein Gemüt mit ihm durch. Inzwischen hat sich der Aufbau auf dem Court allerdings besser im Griff.

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