Hauen die Bayern auch Bamberg raus?

Von Max Marbeiter/Florian Regelmann
Mit Bamberg wartet auf den FC Bayern im Halbfinale der nächste dicke Brocken
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EWE Baskets Oldenburg (2) - ratiopharm Ulm (3)

Die Saisonbilanz: 0-2 (66:96, 91:95)

Die Ausgangslage: Puh, das war knapp. Die Oldenburger mussten erst mal tief durchatmen, nachdem sie die leidenschaftlich kämpfenden Bonner in Spiel 5 niedergerungen hatten. Zwischenzeitlich stand der Einzug ins Halbfinale sogar ziemlich auf der Kippe, die Telekom Baskets machten es Oldenburg doch schwerer als erwartet. Letztlich war der Heimvorteil der entscheidende Faktor - alle fünf Viertelfinal-Duelle wurden von der Heim-Mannschaft gewonnen.

"Wir haben die gesamte Saison hart dafür gearbeitet, in den Playoffs den Heimvorteil zu erlangen und heute hat man wieder gesehen, wie wichtig das war. Es war eine heiß umkämpfte Serie, in der sich beide Teams nichts geschenkt haben. Am Dienstag erwarte ich wieder so eine tolle Stimmung wie heute in der Arena und möchte ein Meer von Gelb auf den Rängen sehen", sagte EWE-Coach Sebastian Machowski.

Als absoluter Schlüsselspieler erwies sich gegen Bonn einmal mehr Julius Jenkins. Der abgezockte Guard war mit 16,8 Punkten im Schnitt Topscorer der Oldenburger. Vor allem von Downtown war die Quote (14/26) des Super-Subs überragend. Aber es war nicht nur Jenkins, die EWE Baskets überzeugten als Team. Point Guard Chris Kramer schlüpfte in Game 5 in die Rolle des Scorers (20) und war in den Spielen 3-5 jeweils der Top-Rebounder der Mannschaft. Robin Smeulders (10,2 Punkte) war in zwei Spielen bester Werfer, auch Rickey Paulding (13,8) und Adam Chubb (10,2 Punkte) sind absolut verlässlich.

In Spiel 5 kamen zudem wichtige Aktionen von Rollenspieler Dominik Bahiense de Mello. So gut wie raus aus der Rotation war interessanterweise Konrad Wysocki (nur 3 Minuten in Spiel 5).

Die Ulmer auf der anderen Seite beförderten die Artland Dragons ganz schnell per Sweep aus den Playoffs und konnten danach entspannt auf ihren Gegner warten. John Bryant (14,7 Punkte, 10 Rebounds) legte gegen Artland gewohnt gute Zahlen auf, aber die Serie stand dennoch im Zeichen von Per Günther.

Der Point Guard lieferte in Spiel 2 mit 35 Punkten (12/15 FG, dazu 7 Rebounds und 4 Assists) eine unfassbare Vorstellung ab. "Verrückt. Das habe ich nicht kommen sehen. Es war sein Spiel. Einfach eine große Leistung eines großen Spielers", schrieb Bryant in seinem "MVP diary" auf der BBL-Seite über das Günther-Monster-Game.

Den Saisonausfall von Energizer Sebastian Betz konnte das Team von Thorsten Leibenath wegstecken, auch weil in Spiel 3 gegen die Dragons Keaton Nankivil in die Lineup zurückkehrte und sofort Topscorer war (15 Punkte in 18 Minuten). Das sagt viel über die vielen Waffen der Ulmer aus.

Players to Watch: Allan Ray vs. Rickey Paulding. Was bei Günthers 35-Punkte-Spiel teilweise vergessen wird: Er hatte an diesem Abend auch einfach einen überragenden Backcourt-Partner, denn Ray explodierte seinerseits für 30 Punkte. Die personifizierte Konstanz ist der Shooting Guard aber nicht, in Spiel 3 kam dann wieder gar nichts (3 Punkte, 1/5) von ihm.

Bei den Oldenburgern ist und bleibt Paulding ein absoluter Schlüsselspieler. Seit 2007 ist Paulding in Oldenburg und wenn es darauf ankommt, ist er meistens zur Stelle. Paulding traf in Halbzeit zwei von Spiel 5 gegen Bonn zwei ganz wichtige Dreier. Es war typisch Paulding.

Prognose: Beide Teams sind in eigener Halle eine Macht (14-3 in der Regular Season). Oldenburg hofft, dass wie gegen Bonn der Heimvorteil den Unterschied machen wird. Aber Ulm ist stark genug, um ein Spiel in Oldenburg zu klauen. Das wird reichen. Ulm in 4.

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