"Es passt alles perfekt zusammen"

SID
Tibor Pleiß (r.) startete mit Caja Laboral perfekt ins Jahr 2013
© Getty

Das heißeste Team Europas - und mittendrin ein Deutscher: Tibor Pleiß mischt mit Caja Laboral die Euroleague auf und sorgt bei den Gegnern für Schrecken. Jetzt bekommt er sogar den Gasol-Mentor zur Seite gestellt. In seinem SPOX-Tagebuch erzählt er von seinem perfekten Start ins Jahr 2013.

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Hallo Basketball-Fans! Frohes neues Jahr nachträglich aus Vitoria!

Für mich und mein Team hätte 2013 nicht besser anfangen können. Mit dem 101:95 bei Basquet Manresa haben wir unseren 15. Sieg in Folge gefeiert. Unsere letzte Niederlage war am 23. November - unglaublich! Mittlerweile stehen wir in der spanischen Liga knapp hinter Real Madrid auf Rang zwei und in der Euroleague besitzen wir mit einer 3-0-Bilanz in den Top 16 eine tolle Ausgangslage, um ins Playoff-Viertelfinale einzuziehen.

Bei einer solchen Erfolgsserie vergisst man schnell, wie anstrengend es derzeit eigentlich ist: Seit dem 23. Dezember standen trotz Weihnachten und Silvester 7 Spiele auf dem Programm. Nur ein Beispiel: Wegen des gedrängten Terminkalenders mussten wir sogar direkt nach unserer Euroleague-Partie bei Maccabi Tel Aviv zurückfliegen und kamen am nächsten Morgen völlig gerädert in Vitoria an.

Dank an Ivanovic

Dennoch gibt es keinen Grund zur Klage: Alles passt perfekt zusammen. Die Mannschaft hat sich gefunden und die Zusammenarbeit mit dem neuen Head Coach läuft super. Natürlich hat die Trennung von Dusan Ivanovic für Unruhe gesorgt, dennoch möchte ich ihm an dieser Stelle noch einmal Danke sagen. Schließlich war er es, der mich unbedingt verpflichten wollte.

Unter seinem Nachfolger Zan Tabak hat sich für mich nicht so viel verändert. Ich bin vor allem für die Defense verantwortlich, soll Rebounds holen und sehr aggressiv sein. Ich glaube, das klappt gut.

Beim 77:51-Sieg in der Euroleague bei Besiktas konnte ich in knapp 19 Minuten 9 Rebounds abgreifen. Und: Mir sind sogar 12 Punkte gelungen. In Bamberg habe ich immer wieder mal zweistellig gescort, aber bei Caja Laboral bin ich mehr als Verteidiger gefragt - womit ich allerdings überhaupt keine Probleme habe. Mir macht es großen Spaß, dem Gegner das Leben schwer zu machen.

Gasol-Mentor als Co-Trainer

Umso schöner ist es, dass ich mit Zan Tabak einen Head Coach habe, der selbst auf der gleichen Position gespielt hat. Er hat es als europäischer Center sogar in die NBA geschafft und gibt mir sehr viele Tipps.

Ein bis zwei Mal pro Woche steht auch ein Einzeltraining für mich an, gemeinsam mit unserem neuen Co-Trainer Dejan Kamenjasevic, der früher viel mit Marc Gasol gearbeitet hat. Dabei geht es für mich darum, an den Post-Moves zu feilen oder mir einen neuen Körperschwerpunkt anzugewöhnen. Alles Details, mit denen sich ein Center beschäftigen muss.

Ich spüre richtig, wie ich mich seit dem Wechsel zu Caja Laboral entwickle und ich von Topspiel zu Topspiel zu einem besseren Basketballer werde. Da hilft es mir, dass Tabak wie Ivanovic ein Coach ist, der seine Spieler zur Perfektion erziehen will. Und es hilft mir, dass für mich eine klare Rolle in der Rotation vorgesehen ist. Wenn keiner in Foulprobleme gerät, sieht es in der Regel so aus: Starting-Center Maciej Lampe spielt das erste Viertel, ich dann das zweite Viertel. Im dritten Viertel kommt Maciej wieder rein, im vierten Viertel bekomme ich meine Minuten.

Silvester bei Lampe

Natürlich sind Maciej und ich Konkurrenten, aber wir respektieren uns sehr. Er ist ein toller Center, der sehr viel Erfahrung mitbringt und genau weiß, was nötig ist, um zu gewinnen. Zwischen uns läuft es harmonisch, genau wie im gesamten Team auch.

Zu Silvester hat Maciej das komplette Team zu sich eingeladen, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Ein toller Abend mit allen Spielern und den Familien. Ich hatte meinen besten Kumpel aus Köln dabei, der für ein paar Tage hier war.

Und davor hatte ich ja schon Besuch von meinen Eltern. Wegen der vielen Spiele war es unmöglich, nach Hause zu fliegen, daher kamen sie extra für mich nach Spanien, was mich super gefreut hat. Weihnachten alleine wäre doch eine einsame Angelegenheit gewesen, aber so wurde es wirklich eine Zeit der Besinnung.

Viele Grüße,

Euer Tibor

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