Tosender Empfang für Rückkehrer Nowitzki

SID
Dirk Nowitzki war mit seinen 18 Punkten für das DBB-Team bester Werfer auf dem Feld
© Getty

Dirk Nowitzki ist beim Supercup in Bamberg eine erfolgreiche Rückkehr in die Nationalmannschaft gelungen. Bei den Fans löste der Auftritt des Superstars Jubelstürme aus. Heute Abend steigt Spiel 2 gegen Griechenland (17 Uhr im LIVE-TICKER).

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Als die deutschen Spieler wie an der Schnur gezogen aus dem Kabinengang auf das Feld liefen und ganz am Schluss Dirk Nowitzki seine Bühne betrat, gab es in Bamberg kein Halten mehr. Schon 30 Minuten vor Spielbeginn kam es beim Supercup zum ersten Höhepunkt, der erste Auftritt des Superstars löste unter den mehr als 6000 Fans einen Jubelsturm aus.

Nowitzki durfte sich geschmeichelt fühlen, die Zuschauer bereiteten dem verlorenen Sohn bei seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft einen eindrucksvollen Empfang.

Einfallsreiches Publikum in Bamberg

Das Publikum hatte sich allerhand einfallen lassen, um dem ersten deutschen NBA-Champion bei seinem Comeback im Nationalteam nach dreijähriger Pause gebührend zu huldigen.

Selbstverständlich waren jede Menge Shirts und Trikots der Dallas Mavericks zu sehen, auch mit Plakaten wurde der wertvollste Spieler der NBA-Finalserie begrüßt. "Willkommen MVP" oder Sprüche wie "Dirk or Die" waren darauf zu lesen.

Gewohnt locker und mit bester Laune präsentierte sich Nowitzki bei all dem Rummel um seine Person, der 33-Jährige gab sich viel Mühe dabei, dem Rest der Mannschaft nicht das gesamte Rampenlicht wegzunehmen. Bei jeder Gelegenheit klatschte Nowitzki beim Aufwärmen mit seinen Mitspielern ab, der Weltstar beansprucht vor und nach dem Spiel keine Sonderrolle. Wer Nowitzki nicht kennt, kann ihn vor dem Tip-off unmöglich als Star identifizieren.

Im Spiel ist das naturgemäß völlig anders. Viel lief beim Test in Bamberg über den Hoffnungsträger, der erst unter der Woche mit seinem NBA-Kollegen Chris Kaman in die EM-Vorbereitung mit der Mannschaft eingestiegen war.

Nowitzki: "Muss noch besser werden"

Wirklich zufrieden war Nowitzki nach seinem ersten Auftritt seit den Olympischen Spielen in Peking 2008 aber nicht. "Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns. Auch ich muss noch besser werden", sagte Nowitzki.

Vor allem in Sachen Kondition gibt es noch Luft nach oben. "Ich war ein bisschen platt", gab der beste Werfer des Spiels am Ende zu, konnte sich aber wenigstens über den 71:65-Auftaktsieg gegen Belgien freuen. "Es ist immer gut zu gewinnen, auch wenn es kein schönes Spiel war."

Bauermann nennt Spiel "etwas rostig"

Dass beim Vier-Länder-Turnier mit den beiden Nachzüglern im Team nicht auf Anhieb alles klappen konnte, war keine Überraschung. Am wenigsten für Dirk Bauermann: "Es war so, wie wir es erwartet hatten. Dass es zum Teil etwas rostig sein würde, war klar", sagte der Bundestrainer.

Dabei hatte Nowitzki trotz seiner langen Pause gut ins Spiel gefunden. Der Forward zog häufig zum Korb und damit immer wieder Fouls, traf gewohnt solide von der Freiwurflinie und stand zur Pause bei neun Punkten. Erst nach dem Seitenwechsel tat sich der Würzburger etwas schwer, im dritten Viertel nahm Nowitzki nur einen Wurf und setzte diesen vorbei.

Erinnerungen an NBA-Finalserie

Als es in die entscheidende Phase ging, sah man aber fast schon wieder den Nowitzki, der die Dallas Mavericks vor wenigen Wochen in der Finalserie von Sieg zu Sieg und schließlich zum NBA-Titel geführt hatte.

Der MVP ging voran, erarbeitete sich viele Freiwürfe und stockte sein Punktekonto kontinuierlich auf. Die Hälfte seiner 18 Punkte machte Nowitzki allein im Schlussabschnitt, vor allem eroberte er in der heißen Phase aber wichtige Bälle. Fünf Rebounds schnappte sich Nowitzki im letzten Viertel am eigenen Brett.

Dirk trifft nur 40 Prozent

Bauermann verspricht sich genau in diesen Momenten eine Menge von seinem Schlüsselspieler. "Wir wissen ja, dass er diese unglaubliche Qualität hat", sagte der 53-Jährige mit Blick auf Nowitzkis Schlussspurt. "Wir haben in knappen Spielen die Chancen auf unserer Seite."

Auch wenn Nowitzki zwischenzeitlich Probleme hatte und aus dem Feld nur auf eine 40-prozentige Trefferquote kam, Bauermann freute sich über den ersten Auftritt seines wichtigsten Spielers: "Er hat sehr gut gespielt nach seiner Mini-Pause."

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