Paralympics: Erster Medaillenregen für das Team D - doch das Warten auf Gold geht weiter

SID
Für die zweite deutsche Medaille im Olympiastadion sorgte Lindy Ave.
© getty

Nach zäher Anfangsphase kommt das Team D Paralympics langsam in Schwung. Am Samstag gab es einen Medaillenregen, doch das erhoffte erste Gold lässt weiter auf sich warten.

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Strahlende Bronzefrauen, ein hadernder Finalverlierer und eine um fünf Zentimeter gescheiterte Goldmission: Der erste Medaillenregen hat im deutschen Team nicht nur für glückliche Gesichter gesorgt.

Zwar besserte das Team D Paralympics seine bislang durchwachsene Bilanz am Samstag mit zweimal Silber und dreimal Bronze eindrucksvoll auf, doch einer war sichtlich angefressen. Weitspringer Leon Schäfer wollte Gold, am besten mit neuem Weltrekord - doch er musste mit Silber vorliebnehmen.

Schmidberger haderte nach seinem Deja-Vu

Um fünf Zentimeter wurde der 24-Jährige vom Überraschungssieger Ntando Mahlangu (Südafrika) geschlagen. "Ich kann mich noch nicht freuen. Ich bin zu spät in den Wettkampf reingekommen, zu spät aufgewacht", sagte Schäfer im ZDF: "Ich bin auf der einen Seite happy, aber der Ärger überwiegt ganz klar." Erst im sechsten Versuch brachte Schäfer mit 7,12 m eine für ihn ordentliche Weite zustande, nach der Siegerehrung schlich er mit hängendem Kopf aus dem Stadion.

Auch Thomas Schmidberger haderte nach seinem Deja-Vu. Wie schon in Rio musste sich der Tischtennisspieler nach einem kapitalen Fehlstart seinem chinesischen Dauerrivalen Fan Penfeng im Finale geschlagen geben, erst nach 0:2-Satzrückstand drehte der Düsseldorfer auf. "Ich habe einen ordentlichen Anschiss von meinem Trainer bekommen und habe dann angefangen das zu spielen, was wir die letzten Jahre trainiert haben", sagte der von der Bundeswehr geförderte Athlet.

Doch es half nicht. Zwar schaffte er den Satzausgleich, ging im Entscheidungsdurchgang zwischenzeitlich in Führung - doch letztlich stand eine 2:3-Niederlage. "Er hatte im entscheidenden Moment die Energie und mir haben die Körner gefehlt", erklärte Schmidberger. Sein Teamkollege Valentin Baus kann es schon am Sonntag (3.00 Uhr MESZ) besser machen, dann bestreitet er in der Startklasse S5 sein Finale.

Rollstuhlbasketballerin auf Kurs Gruppensieg

Der 25-Jährige trifft im Chinesen Cao Ningning ebenfalls auf seinen Finalbezwinger aus Rio. Stephanie Grebe holte derweil am Samstag Bronze. Die Zweite von 2016 verlor ihr Halbfinale gegen die Europameisterin Maliak Alijewa vom Russischen Paralympischen Komitee mit 0:3, hatte aber durch ihren Einzug in die Vorschlussrunde schon vorher den Podestrang sicher. Der dritte Platz wird in Japan nicht ausgespielt.

Bereits ihre zweite Bronzemedaille nach den 200 m Lagen gewann Schwimmerin Verena Schott. Die 32-Jährige kam auf ihrer Paradestrecke 100 m Brust mit einer Zeit von 1:43,61 Minuten als Dritte ins Ziel. Lindy Ave holte in der Leichtathletik über 100 m ebenfalls Bronze. "Ich bin einfach nur glücklich. Neue Bestzeit, Dritte bei den Paralympics - besser hätte es nicht laufen können", sagte die 23-Jährige.

Das können auch die deutschen Rollstuhlbasketballerin behaupten. Das Team um die erneut starke Fahnenträgerin Mareike Miller ist nach dem am Ende dramatischen 59:57 (33:23) gegen Kanada auf Kurs Gruppensieg. Die Goalballer können nach dem 2:0 (1:0) gegen Belgien so gut wie sicher fürs Viertelfinale planen. Die Rollstuhlbasketballer (53:64 gegen Australien) und die Sitzvolleyballer (0:3 gegen Iran) gerieten dagegen durch ihre Niederlagen bereits in der Vorrunde unter Druck.

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