Alessandro Zanardi: Ärzte sehen "Anlass zu leichtem Optimismus"

SID
Alessandro Zanardi ist bei einem Handbike-Staffelrennen in der Toskana verunglückt.
© imago images/Andreas Beil

Der Zustand des bei einem Unfall schwer verletzten ehemaligen Formel-1-Piloten Alessandro Zanardi stimmt die behandelnden Ärzte vorsichtig zuversichtlich. "Die Lage hat sich nach der dreistündigen Operation am Freitag stabilisiert, was Anlass zu einem leichten Optimismus gibt", sagte Sabino Scolletta, Leiter der Intensivstation des Krankenhauses von Siena, dem Sender RAI.

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Der viermalige Paralympics-Sieger Zanardi, der am Freitag bei einem Handbike-Staffelrennen in der Toskana mit einem Lastwagen kollidiert war, sei im künstlichen Koma und werde beatmet, doch die Herz- und Kreislauffunktionen seien zufriedenstellend. In der jetzigen Phase sei es noch schwierig, Prognosen über die neurologische Entwicklung abzugeben, sagte Scolletta. Aus neurologischer Sicht sei der Zustand des 53-jährigen Zanardi weiterhin kritisch.

Der Lastwagen, mit dem Zanardi zusammengeprallt war, wurde beschlagnahmt. Beim Fahrer gab es bei Tests auf Alkohol- oder Drogenkonsum keine Auffälligkeiten. Die Polizei prüft zudem, ob es möglicherweise Mängel bei den Sicherheitsvorkehrungen an der Strecke gegeben hat. Dafür wurde die Organisatoren befragt.

Das Schicksal Zanardis, dem nach einem schweren Unfall im Jahr 2001 auf dem Lausitzring beide Beine amputiert worden waren, erschütterte die Welt des Sports. "Kämpfe, Du weißt, wie. Du bist großartig", twitterte Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Die gesamte Motorsportgemeinde sei bei ihm, schrieb der spanische Formel-1-Fahrer Carlos Sainz: "Gib mehr als jemals zuvor."

Vom Leben schwer gebeutelt: Der Italiener verlor bei einem schweren Unfall auf dem EuroSpeedway in Lausitz 2001 beide Beine.
© imago images
Vom Leben schwer gebeutelt: Der Italiener verlor bei einem schweren Unfall auf dem EuroSpeedway in Lausitz 2001 beide Beine.

Todt unterstützt Zanardi: "Warst schon immer ein Kämpfer"

Auch der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, Jean Todt, schrieb unterstützende Worte: "Du warst immer ein Kämpfer und wirst immer einer sein, die ganze FIA-Gemeinde unterstützt dich in diesem grausamen Moment".

"Du wirst es auch diesmal schaffen", schrieb der ehemalige Formel-1 Pilot Giancarlo Fisichella. Auch Italiens Schwimmstar Federica Pellegrini reagierte bestürzt auf die Nachricht des Unfalls. "Alex, Du musst es auch diesmal schaffen", twitterte die Olympiasiegerin von 2008. Tausende Fans posteten in den Sozialen Netzwerken Genesungswünsche für Zanardi. "Wir brauchten noch Zanardis Unfall, um zu begreifen, dass 2020 ein Jahr zum Vergessen ist", schrieb ein Fan.

Auch die italienischen Gazetten reagierten bestürzt auf den Unfall. "Der Mann der Wunder ist wieder in einen dunklen Albtraum gestürzt. Zanardi ist in den vergangenen Jahren zu einer Ikone und zum Emblem eines Mannes geworden, der keine Grenzen kennt", schrieb die Gazzetta dello Sport. "Zanardis Kraft, seine Selbstironie und seine menschliche Tiefe sind Eigenschaften, die einen Sportler zu einer Ikone gemacht haben", kommentierte Corriere dello Sport.

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