Nur so könne die Teilnahme russischer Athleten an sportlichen Großveranstaltungen sowie die Austragungen von Wettbewerben auf russischem Territorium gesichert werden. Es stelle sich daher nicht die Frage, wie viele positive Dopingproben im Moskauer Labor gefunden wurden, "sondern wie wir damit umgehen".
Die derzeitige Vorgehensweise hält Ganus für riskant und falsch. "Die Behinderung der Untersuchung der Moskauer Labordatenbank weist darauf hin, dass Personen die Übermittlung von Daten und Proben verhindern wollen", sagte er in einer Videobotschaft.
Behörden behindern Ermittlungen - Misstrauen wächst
Sechs Tage zuvor war ein Expertenteam der WADA ohne kompletten Datensatz aus der russischen Hauptstadt abgereist. Nach Darstellung der WADA habe man die Mission "nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist abschließen" können, da die russischen Behörden "die für die Datenextraktion zu verwendende Ausrüstung nach russischem Recht zertifiziert haben mussten".
Ganus bemängelte, dass die Russen innerhalb der letzten drei Monate keine gespeicherten Proben übertragen konnten. "Die Moskauer Labordatenbank unterliegt deshalb ständig Spekulationen, die unseren Sport beeinträchtigen", sagte Ganus. Dabei müsse Russland wie kein anderer daran interessiert sein, die Probleme seiner Vergangenheit zu bewältigen.
Non-compliant? RUSADA muss bis 31.12. Ergebnisse liefern
Er sei dennoch davon überzeugt, dass Russland am 31. Dezember, dem Ablauf der seitens der WADA gesetzten Frist, nicht wieder als "non-compliant" (nicht regelkonform) eingestuft werde. Stattdessen wünsche sich Ganus im kommenden Jahr "viele Siege und Erfolge, die unseren Athleten neue Horizonte eröffnen".
Wegen massiver Verfehlungen im Zuge der Staatsdoping-Enthüllungen war die RUSADA im November 2015 von der WADA als "non-compliant" eingestuft worden. Die WADA hatte als Voraussetzung für eine Wiederaufnahme unter anderem den Zugang zu Dopingproben im Moskauer Labor gefordert.