Windsurfer Köster erleidet Kreuzbandriss

SID
Philip Köster kann seinen WM-Titel nicht verteidigen
© getty

Verletzungsschock für Deutschlands Ausnahmesurfer: Weltmeister Philip Köster hat sich bei einem Trainingssturz vor der Küste Australiens schwer an seinem rechten Knie verletzt. Der 22 Jahre alte dreimalige Titelträger erlitt bei der Landung nach einem rund sechs Meter hohen Sprung einen Kreuzbandriss.

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"Ich kann es nicht fassen. Meine Vorbereitung in Australien war perfekt, ich war topfit", sagte Köster am Dienstag nach den Untersuchungen in der Hansestadt niedergeschlagen: "Und dann passiert mir so etwas, ausgerechnet in der letzten Trainingseinheit."

Der Traum von einem neuerlichen WM-Triumph des einstigen Wunderkindes zerplatzte durch die Hiobsbotschaft und die folgende Zwangspause bereits vor seinem "Heimspiel" beim Weltcup vor Sylt (30. September bis 9. Oktober). Als nächstes Event hätte ab Montag (19. September) der Wettbewerb vor dem dänischen Klitmöller auf dem Plan gestanden - doch nun liegt Köster im Krankenhaus.

Nach dem Unfall hatte er sich direkt in den Flieger nach Norddeutschland gesetzt, um sich in Behandlung zu begeben. Dabei wurden von den Ärzten auch ein Innenbandanriss und einen Meniskusschaden diagnostiziert. Noch in dieser Woche wird Köster operiert. Anschließend beginnt er sofort mit der Reha.

"Geht darum, schnell wieder fit zu werden"

"Die Saison ist leider gelaufen", sagte der Mann mit der Segelnummer G44, der in der laufenden Serie nach den Stops vor Teneriffa und vor seiner Wahlheimat Gran Canaria in der Gesamtwertung auf Rang zwei hinter dem Spanier Victor Fernandez Lopez lag: "Jetzt geht es darum, schnell wieder fit zu werden."

Nach zwei durchwachsenen Jahren mit ersten Rückschlägen hatte Köster in der vergangenen Saison zu seiner Topform zurückgefunden. Ausgerechnet im Windsurf-Mekka von Ho'okipa machte er seinen dritten Titel perfekt - und begeisterte die Szene erneut mit seinen spektakulären Manövern.

Seit Jahren gehört der bodenständige Athlet zur Elite der Windsurfer. Schon im Alter von nur 17 Jahren triumphierte Köster und machte sich 2011 zum zweitjüngsten Champion der Geschichte nach Surf-Ikone Robby Naish.

"Keiner springt so grandios wie er"

Der US-Amerikaner, der auch mit über 50 Jahren noch bei Wettkämpfen an den Start ging, ist längst zu einem großen Köster-Fan geworden. "Ich beglückwünsche ihn zu seinem dritten WM-Titel und bin mir sicher, dass es nicht der letzte war", sagte Naish im vergangenen November. Immer wieder betont der Kalifornier, dass Köster "eines der größten Talente der Welt" ist: "Keiner springt so grandios wie er."

Doch in den kommenden Monaten wird sich Köster, der auch 2012 Champion wurde, gedulden müssen. Statt weiter am bahnbrechenen dreifachen Loop zu arbeiten, stehen nun erst einmal die Qualen der Reha bevor.