Tiger, H Bomb und Wunderkinder

Viswanathan Anand (r.) war von 2007 bis 2013 Weltmeister
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So läuft das Turnier: Acht der besten Spieler der Welt werden im historischen Gebäude des Central Telegraph in Moskau ein doppeltes Rundenturnier bestreiten, um den Herausforderer des aktuellen Schachweltmeisters zu ermitteln. Das System ist denkbar einfach.

Im Zeitfenster von zweieinhalb Wochen spielen die Kandidaten jeweils zwei Partien mit beiden Farben mit klassischer Bedenkzeit gegeneinander, was das Turnier zu einem 14-ründigen Event werden lässt. Die Bedenkzeit beträgt insgesamt 100 Minuten für 40 Züge sowie 50 Minuten für die folgenden 20 Züge. Für den Rest der Partie beträgt die Zeit mit einem Inkrement von 15 Sekunden ab Zug eins 15 Minuten.

Sollten zwei Spieler nach dem Absolvieren aller Partien gleich viele Siege auf dem Konto haben, so zählt zunächst der direkte Vergleich der punktgleichen Akteure. Sollte sich hierbei kein Sieger ergeben, so wird die Anzahl der gewonnen Partien herangezogen. Als viertes Kriterium fungiert die Feinwertung nach Sonneborn-Berger. Sollte es noch immer keine Entscheidung geben, findet als letzte Möglichkeit ein Stichkampf mit Schnellpartien statt.

Der Gewinner wird ab dem 11. November und damit drei Tage nach der Wahl des neuen US-Präsidenten in New York gegen den amtierenden Weltmeister antreten. Hierbei handelt es sich um Magnus Carlsen aus Norwegen. Das Preisgeld wird mindestens eine Million Euro betragen, es ist das zweite Mal seit 1995, das im Big Apple ein WM-Kampf ausgetragen wird.

Die Qualifikation auf einen Blick: Anand erhielt seinen Platz in Moskau als Vizeweltmeister, Karjakin als Sieger des FIDE-Weltpokals in Baku und Peter Svidler als Finalist des selbigen. Caruana qualifizierte sich über die Punkte, die der 23-Jährige beim FIDE Grand Prix 2014/2015 einfahren konnte. Gleiches gilt für Nakamura. Topalov sowie Giri erspielten sich die entsprechende Elo-Wertung im Jahr 2015. Der achte im Bunde, Aronian, erhielt vom Komitee eine Einladung und stach dabei unter anderem Kramnik aus.

Wer gilt als Favorit? Im Vorfeld einen Favoriten auszumachen, fällt in diesem Jahr scheinbar besonders schwer. Auch Weltmeister Carlsen will sich nicht festlegen. "Ich denke, das wird das offenste Kandidatenturnier, das es jemals gab. Einen Favoriten auszuwählen wäre unmöglich und ich denke, es wird vermutlich sehr knapp und entscheidet sich erst in der letzten Runde", sagte der Norweger chess24.com.

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