Initiative für Dopingopfer

SID
Ines Geipel ist Vorsitzende des Dopingopfer-Hilfe-Vereins
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Ines Geipel, Vorsitzende des Dopingopfer-Hilfe-Vereins (DOH), fordert die Einrichtung eines "Untersuchungsausschusses Sport" im deutschen Bundestag. "Nach allem, was auch in den letzten Wochen über den Fußball herausgekommen ist, geht daran doch gar kein Weg mehr vorbei", sagte Geipel bei einer Podiumsdiskussion des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) in Schwerin.

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"Es reicht mit den ganzen Lügengeschichten. Wir brauchen einen neuen Blick auf diese ganze Vertuschungsgesellschaft", sagte Geipel. Vor einem Untersuchungsausschuss "sollen dann auch mal Leute wie Löw, Breitner oder Beckenbauer erzählen, wie sie involviert waren", sagte die ehemalige Sprinterin, die selbst eines von knapp 200 staatlich anerkannten DDR-Dopingopfern ist.

In der Diskussionsrunde betonte Geipel, dass sich beim DOH in Berlin auch immer mehr Opfer aus dem westdeutschen Sport melden, die noch weit nach der Wende aktiv gewesen seien. "Die Rollstühle werden auch aus dem Westen angerollt kommen, zumindest aus Baden-Württemberg", sagte Geipel.

Anabolika in der Bundesliga

Aus den Reihen der Evaluierungskommission zur Aufarbeitung der Dopingvergangenheit der Universität Freiburg waren zuletzt staatsanwaltliche Ermittlungsergebnisse veröffentlicht worden, denenzufolge es Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre auch bei den Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart und SC Freiburg zum Einsatz von Anabolika gekommen sein soll.

Schlüsselfigur war der Freiburger Mediziner Armin Klümper. Bundestrainer Löw hatte damals für Freiburg und Stuttgart gespielt und war auch wie zahlreiche weitere Fußball-Profis und Spitzensportler bei Klümper in Behandlung gewesen. Wissentliches Doping hat Löw zuletzt bestritten.

Am Donnerstag findet in Freiburg ein Treffen zwischen der Evaluierungskommission der Universität mit den betroffenen Klubs, dem DFB und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) statt.

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