Neuer Dopingtest: Blutstropfen reicht

SID
Dem neuen Verfahren reicht bereits ein einziger Blutstropfen
© getty

Das Kölner Anti-Doping-Labor hat ein deutlich vereinfachtes Testverfahren entwickelt, das zukünftig umfassend im Breitensport eingesetzt werden könnte

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Wie die ARD-Recherche-Redaktion Sport erfuhr, reicht bereits ein einziger Blutstropfen für eine Analyse. Der Test ist schneller, unkomplizierter und kostengünstiger als die bisherigen Urin- und Blutkontrollen, sagte Thevis: "Der Blutstropfen würde auf eine scheckkartengroße Karte gegeben werden. Der Tropfen trocknet und kann dann in einem entsprechenden Behälter und per konventioneller Post einfach bei Raumtemperatur zum Dopingkontroll-Labor gesendet werden."

Thevis machte allerdings deutlich, dass man nicht das ganze Spektrum an Substanzen abteste wie im Spitzensport, "sondern wir uns auf die wesentlichen Aspekte wie anabole Steroide, Stimulanzien, Cannabinoide etc. konzentrieren".

Dem SID sagte der Dopingjäger: "Wenn die Abläufe bei der Versiegelung der entsprechenden Behältnisse sowie der A- und B-Proben eingehalten werden, kann das Verfahren auch im Spitzensport Anwendung finden." Er verwies aber darauf: "Der Test ist nicht als Ersatz für das gängige Verfahren, sondern als Ergänzung gedacht." Ein solcher würde im Vergleich zu einem bislang durchgeführten Test nur ein Fünftel kosten.

"Nachweise auf Epo und Wachstumshormone können derzeit nicht geführt werden", erklärte Tevis weiter. Noch nicht, schließlich sei man mitten in der Entwicklung. "Wir haben schon mehr erreicht, als wir beim Start vor zweieinhalb Jahren gedacht haben. Immer mehr Kollegen weltweit beschäftigen sich damit. Der Test wird sich sicher über die nächsten Jahre weiterentwickeln", sagte Tevis dem SID. Ein weiterer Vorteil aus seiner Sicht: "Die Belastung für den Athleten ist deutlich geringer."

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