Dunkerbeck beendet Weltcup-Karriere

SID
Björn Dunkerbeck hängt sein Surfbrett an den Nagel
© getty

Der König der Meere dankt ab: Nach rund 30 Jahren im Weltcup, 163 Einzelsiegen und 41 WM-Titeln ist für Windsurf-Idol Björn Dunkerbeck zum Saisonende Schluss. Der 45 Jahre alte Familienvater geht als einer der erfolgreichsten Profi-Sportler der Welt in die Geschichtsbücher ein.

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"Irgendwann muss einfach mal Schluss sein. Viele Leute haben gesagt, ich hätte schon als 30-Jähriger aufhören sollen", sagte Dunkerbeck am Freitag in Westerland: "Jetzt mache ich das eben ein paar Jahre später mit einigen WM-Titeln mehr in der Tasche." Beim Weltcup auf Sylt (26. September bis 5. Oktober) gibt er seine Abschiedsvorstellung vor deutschem Publikum.

Der dänisch-niederländische Koloss (110 Kilogramm) ist neben Robby Naish die größte Ikone seiner Sportart. In den 80er Jahren lieferten sich die beiden Ausnahmetalente legendäre Duelle - oft mit gutem Ausgang für den Europäer. "Björn und ich haben über Jahrzehnte gekämpft. Er hat mit Vollgas sein ganzes Leben ins Windsurfen gesteckt und ist immer noch voll dabei", sagte Naish im Gespräch mit dem "SID": "Unserer Kampf hat dem Windsurfen geholfen, das hat großen Spaß gemacht."

Nutella-Werbung steigert Popularität

Anfang der 90er-Jahre erhielt Dunkerbecks Popularität in Deutschland einen weiteren kräftigen Schub. "Super Wind und ein heißes Board - das isses", tönte es ständig aus den Fernsehern der Republik: "Ein bisschen Kondition, ok, aber Spaß muss dabei sein." Der blonde Hüne hatte einen lukrativen Werbevertrag für einen Brotaufstrich (Nutella) an Land gezogen und gab in dem Spot eine gute Figur ab. Die jungen Frauen schmachteten dahin, die jungen Männer wollten so werden wie er.

20 Jahre später ist Dunkerbeck noch immer der braungebrannte Sonnyboy, dem auch ohne den Weltcup nicht langweilig werden wird. "Ich werde ungefähr die Hälfte reisen", erzählt er im Gespräch mit dem "SID": "Aber auf dem Sofa mit der Fernbedienung zu liegen, ist nicht in meinem Sinne. Ich werde mehr Zeit für andere Projekte verwenden."

Dazu zählen weiter seine Geschwindigkeitsrennen wie die "Dunkerbeck Speed Challenge". Die 50-Knoten-Marke (fast 93 km/h) hat "Dunki", wie ihn die ganze Surf-Welt nennt, schon geknackt. Nun will er als Mann auf einem Brett die Schallmauer von 100 km/h durchbrechen. Aber auch gemächlicheren Hobbys nachgehen, mit seiner Frau seinen Kindern zusammen sein. Sich seiner Surfschule auf Gran Canaria widmen, wohin seine Eltern in den Siebzigern ausgewandert waren.

Dunkerbecks Leben wird auch nach dem Ende seiner Weltcup-Karriere ganz im Zeichen des Windsurfens stehen. Mit Brett und Segel in die Wellen zu ziehen - diese Leidenschaft lässt ihn nicht los. "Jeder Tag auf dem Wasser ist eine neue Herausforderung, jeden Tag ist das Revier anders", sagt er: "Wenn man gesurft ist und an Land kommt, fühlt man sich wie neu geboren."

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