Deutschland-Achter peilt Titel an

SID
Felix Wimberger & Co peilen den WM-Titel in Amsterdam an
© getty

Graue Wolken hingen am Donnerstag über Amsterdam, in den kommenden Tagen sollen immer wieder Schauer bei lediglich 17 Grad hinzukommen. Der Deutschland-Achter will sich auf dem Weg zu seinem großen Ziel aber auch von den wenig sommerlichen Bedingungen in der niederländischen Hauptstadt nicht vom Kurs abbringen lassen.

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"Hitze, Regen, Wind und Sturm - das macht uns alles nichts mehr aus", sagte Schlagmann Felix Wimberger (Passau) vor den am Sonntag beginnenden Ruder-Weltmeisterschaften.

Das in dieser Saison noch ungeschlagene Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) will nach der Niederlage im Vorjahr gegen Großbritannien mit aller Macht auf den WM-Thron zurückkehren. "Das Ziel ist die Goldmedaille. Wir gehen mit breiter Brust in die WM. Wenn wir hundert Prozent bringen, werden wir ganz vorne mitfahren. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken", sagte Eric Johannesen.

Wimberger als Taktgeber

Der Hamburger ist einer von fünf London-Olympiasiegern, die noch im deutschen Paradeboot sitzen. Andreas Kuffner (Berlin), Richard Schmidt (Trier), Maximilian Reinelt (Ulm) und Steuermann Martin Sauer (Berlin) waren beim Goldcoup vor zwei Jahren ebenfalls schon mit an Bord. Der damalige Schlagmann Kristof Wilke (Krefeld) musste nach gesundheitlichen Problemen bei den wichtigen Frühjahrstests seinen Platz hingegen räumen, der erst 24-jährige Wimberger wird bei der WM den Takt vorgeben.

Verbal hat Wimberger das bereits getan. "Wenn man ungeschlagen ist, hat man natürlich die Favoritenrolle inne. Wir fahren mit dem Ziel WM-Gold hin, alles andere wäre wohl erstmal eine Enttäuschung. Die anderen müssen sich warm anziehen", sagte der Schlagmann des Deutschland-Achters, der auf der Bosbaan seinen zwölften WM-Titel anpeilt.

Erfolgstrainer Ralf Holtmeyer hat keine Bedenken, dass Wimberger dem großen Druck nicht standhalten könnte. Er habe sich sehr gut entwickelt und sei sehr konstant im Training, sagte Holtmeyer, der aber auch vor einer zu hohen Erwartungshaltung warnt: "Mit Gold rechnen kann man nicht."

Konkurrenz aus RUS, GB und USA

Vize-Europameister Russland, die USA und Titelverteidiger Großbritannien dürften die größten Konkurrenten des Europameisters sein. "Wir stellen uns dieser Herausforderung", sagte Holtmeyer, der das deutsche Großboot intensiv auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet hat. "2013 haben wir das Training bewusst reduziert. Jetzt haben wir das Pensum wieder gesteigert, das merkt man enorm", erklärte Johannesen.

Am Mittwoch ist der Achter vom letzten WM-Trainingslager in Ratzeburg direkt nach Amsterdam gereist. Davor hatte sich das deutsche Großboot traditionell in Breisach auf die WM vorbereitet. Erst Dauerregen und viel Strömung, dann starker Wind und Wellengang - optimal waren die äußeren Bedingungen dabei nicht. "Wir haben in den Trainingslagern alles an Wetterbedingungen mitgenommen", meinte Wimberger: "Letztlich kann man sagen, dass wir dadurch ganz gut für Amsterdam vorbereitet sind."

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