Lizenzentzug für Anti-Doping-Labor?

SID
Russland droht im Vorfeld der olympischen Spiele ein herber Prestigeverlust
© getty

Gastgeber Russland droht vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi im Anti-Doping-Kampf durch den Verlust der Zulassung für das Moskauer Labor ein herber Prestigeverlust.

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Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat dem Moskauer Anti-Doping-Labor mit dem Entzug der Zulassung für sechs Monate gedroht. Dies teilte die WADA am Sonntag auf ihrer 4. Welt-Anti-Doping-Konferenz in Johannesburg/Südafrika mit. Detaillierte Gründe für die mögliche Suspendierung wurden nicht bekannt gegeben. Die WADA-Delegierten hatte in Johannesburg die Standards der weltweit 35 Testlabore diskutiert.

Um den Entzug der Akkreditierung zu vermeiden, muss das Labor in der russischen Hauptstadt zwei Bedingungen erfüllen. Bis zum 1. Dezember 2013 muss auch durch die Hinzuziehung unabhängiger Experten sichergestellt sein, dass die Genauigkeit und die Zuverlässigkeit der Dopinganalysen gewährleistet werden kann.

Die externen Experten sollen das Labor bei der Ausarbeitung des Qualitätsmanagements unterstützen. Bis zum 1. April 2014 muss dieser Prozess zur Zufriedenheit der Disziplinar-Kommission der WADA abgeschlossen sein.

Probleme auch in Rio

Während der Olympischen Spiele am Schwarzen Meer werden die Blut- und Urinanalysen entweder in Moskau oder der "Zweigstelle" vor Ort in Sotschi vorgenommen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) plant jedoch, auch hierfür externe Experten zu engagieren, um die Kontrollen sach- und fachgerecht durchführen zu können. Das Moskauer Labor hat innerhalb von 21 Tagen Zeit, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen die Auflagen anzugehen.

Am vergangenen Dienstag hatte die WADA erklärt, dass das Labor in Rio de Janeiro die im August entzogene Akkreditierung "so gut wie sicher" nicht rechtzeitig vor Beginn der Fußball-WM 2014 zurückbekomme. Der Fußball-Weltverband FIFA erklärte daraufhin, dass die während der WM genommenen Proben nach Lausanne geflogen und dort analysiert würden. Nach Angaben der FIFA solle das Gastgeberland an den dadurch entstehenden höheren Kosten beteiligt werden.

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