Fahey fordert mehr Macht für Dopingjäger

SID
Zum Ende des Jahres wird John Fahey seinen Posten als WADA-Chef abgeben
© getty

Der Präsident der Welt-Anti-Doping Angentur, John Fahey, hat vor allem mit Blick auf die Probleme in Jamaika und Kenia eine größere Machtfülle für seine Organisation gefordert.

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"Wir brauchen mehr Möglichkeiten, um Untersuchungen durchzuführen, wenn wir Probleme sehen. Im Moment hat die WADA keine Macht, jemanden dazu zu zwingen, bestimmte Dinge zu tun", sagte Fahey zum Start der 4. Welt-Anti-Doping-Konferenz in Johannesburg der BBC.

Bei dem bis Freitag dauernden Treffen stellt die WADA die Weichen für die Zukunft und verabschiedet eine neue Version ihres Codes. Hauptänderung soll die Verdopplung der Regelsperre für Dopingsünder auf vier Jahre sein. Zudem wird ein Nachfolger für Fahey gewählt. Einziger Kandidat ist das schottische IOC-Mitglied Sir Craig Reedie.

"Ich kann ihnen sagen, dass mit dem neuen Code die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass die WADA selbst eine Untersuchung veranlassen kann. Wenn die betroffenen Länder dies nicht machen", sagte Fahey. Zuletzt hatte die Häufung von Dopingfällen sowohl in Jamaika als auch in Kenia für Aufregung gesorgt. Jamaika, so Fahey, sei "vom Weg abgekommen". In Kenia gab es seit 2012 17 Dopingfälle.

In fünf Monaten nur eine Kontrolle

In den fünf Monaten vor Olympia 2012 in London soll Jamaikas Anti-Doping-Agentur nur eine Kontrolle außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt haben. In diesem Jahr waren vier Athleten bei Jamaikas Meisterschaften überführt worden, darunter der ehemalige 100-m-Weltrekordler Asafa Powell sowie die Weltklassesprinterinnen Sherone Simpson und Veronica Campbell-Brown.

"Es ist offensichtlich, dass das derzeitige Testprogramm nicht ausreicht", sagte Fahey auf der Eröffnungspressekonferenz: "Wir haben ihnen in der Vergangenheit berächtliche Hilfe angebote, aber sie haben den Ball nicht aufgenommen."

Zuletzt besuchte eine WADA-Abordnung die Karibikinsel, mit deren Bericht und Empfehlungen wird sich der WADA-Vorstand am Freitag beschäftigen. Sowohl der jamaikanische Sportminister als auch die nationale Anti-Doping-Agentur (JADCO) seien zu Stellungnahmen aufgefordert worden. Bei aller Kritik habe Fahey aber auch den Willen zur Veränderung in Jamaika festgestellt.