"Thomas Bach der ideale IOC-Präsident"

SID
Thomas Bach ist einer von sechs Bewerbern für das Amt des IOC-Präsidenten
© getty

Den kaiserlichen Segen hat Thomas Bach für seine Kandidatur um das Präsidentenamt im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erhalten. "Für mich bist du der ideale IOC-Präsident", sagte Franz Beckenbauer in einem Doppel-Interview mit der "Bild" und fügte hinzu: "Ich hoffe und bete für deinen Erfolg."

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Thomas Bach gilt bei der Wahl des Nachfolgers von Jacques Rogge auf der IOC-Session am 10. September in Buenos Aires als Favorit im Kampf der insgesamt sechs Bewerber. Er wäre der erste deutsche IOC-Präsident.

Beckenbauer begründete, warum Bach für ihn die beste Lösung ist: "Er ist schon so lange dabei, er lebt den Sport, war 1976 selbst Fecht-Olympiasieger. Beherrscht vier Sprachen, kann also mit allen kommunizieren. Thomas hat einen ähnlichen Werdegang wie ich. Ich war auch Weltmeister und später sportpolitisch aktiv im FIFA-Exekutivkomitee."

"Man kann sich nie sicher sein"

Beckenbauer warnte aber davor, einen Ausgang pro Bach schon als gegeben anzusehen. "Bei sportpolitischen Wahlen kann man sich natürlich nie sicher sein. Bei der Vergabe der WM 2006 mussten wir auch bibbern bis zum Schluss, obwohl wir eigentlich fest von der Mehrheit ausgingen. Am Ende siegten wir nur mit einer Stimme ...", sagte Beckenbauer.

Deshalb ist auch bei Thomas Bach Zurückhaltung angesagt. "Franz hat Recht. Man muss bis zum letzten Moment zeigen, dass man es wirklich will", sagte er. Anders als bei der Vergabe der Olympia-Stadt würden sich die IOC-Mitglieder jedoch bei der Präsidenten-Wahl früher entscheiden. "Man kennt sich ja", sagte Bach.

Beckenbauer pro Ringen

Beckenbauer machte sich in dem Interview auch für den Verbleib des Ringens im olympischen Programm stark: "Thomas, das Wichtigste ist, dass der Ur-Sport Ringen olympisch bleibt."

Als Kind sei er in München-Giesing jeden Samstag beim Ringen gewesen. "Ein toller Sport - aber ich war zu schmächtig, bin lieber Fußballer geblieben", plauderte der 67-Jährige.

Bach verteidigt ehrenamtlichen Präsidenten

Beckenbauer wundert sich darüber, dass ein IOC-Präsident im Gegensatz zu einem FIFA-Präsidenten nicht entsprechend entlohnt wird: "Verstehe ich nicht. Das ist doch ein Fulltimejob." Dazu meinte Bach: "Der Fußball ist professionalisierter. Aber nicht vergleichbar mit deinen Ringer-Freunden, Franz, oder den Fechtern. Man sollte das IOC-Amt nicht dotieren. Ich würde es ehrenamtlich ausführen."

Bach hat bereits angekündigt, nur seinen Aufsichtsratsvorsitz in einer Maschinenbaufirma in seiner Heimat Tauberbischofsheim behalten zu wollen. "Den Schwerpunkt meines Lebens würde ich dann an den IOC-Sitz nach Lausanne verlegen", sagte Bach. Dazu Beckenbauer: "Diesen Umzug wünsche ich dir von Herzen."