DOSB: Von Richthofen fordert Anti-Doping-Gesetz

SID
Gesetzliche Konsequenzen für Dopingsündern? Das fordert zumindest Manfred von Richthofen
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Manfred von Richthofen, Ehrenpräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), fordert die Aufnahme von Doping ins Strafgesetzbuch.

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Damit stellt sich der 79-Jährige gegen den aktuellen DOSB-Kurs.

"Ich meine, dass man in manchen Bereichen deutlicher Position beziehen müsste. Ein stets brennendes Thema ist natürlich die Doping-Frage, in der ich heute meine, dass der Sport umdenken muss", sagte von Richthofen dem Deutschlandfunk: "Auch ich habe da eine Position vertreten, die heute nicht mehr haltbar ist. Es müssen sportgesetzliche Regelungen des Staates greifen."

Es habe sich mittlerweile gezeigt, dass die sportrechtlichen Möglichkeiten "nicht ausreichen", ergänzte von Richthofen, dessen Amtszeit als Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB) mit der Fusion von DSB und Nationalem Olympischem Komitee (NOK) zum DOSB im Mai 2006 geendet war.

Bach und Vesper gegen Dopinggesetz

Die DOSB-Spitze um den Präsidenten Thomas Bach und Generaldirektor Michael Vesper haben sich immer wieder gegen ein Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen. Sie halten die derzeitige Gesetzgebung für ausreichend und fürchten eine Schwächung des Sportrechts.

Bisher erfolgt die Strafverfolgung von Dopingsündern und deren Hintermännern ausschließlich über das Arzneimittelgesetz. Dabei sind nur der Besitz und Erwerb "nicht geringer Mengen" sowie der Handel verbotener Substanzen unter Strafe gestellt. Dopende Spitzensportler gehen den Ermittlungsbehörden allerdings kaum ins Netz.

Erst am vergangenen Mittwoch war ein Gesetzentwurf der SPD zur Aufnahme von Doping ins Strafgesetz im Bundestag am Widerstand der Union gescheitert. Unter anderem die 5. Weltsportministerkonferenz in Berlin und die Justizministerkonferenz der Bundesländer hatten sich zuvor für eine Verschärfung der Dopinggesetzgebung ausgesprochen.