Selby und Trump souverän im Achtelfinale

Von Gunnar Beuth / Thomas Jahn
Der Weltranglistenerste Mark Selby startete schlecht in die zweite Session - gewann trotzdem sicher
© getty

Bei der Snooker-WM im Crucible Theatre zu Sheffield hat der Weltranglistenerste Mark Selby am Mittwoch das Achtelfinale durch einen souveränen Sieg gegen Matthew Selt erreicht. Zuvor sicherte sich neben dem Chinesen Ding Junhui auch Mitfavorit Judd Trump gegen Dominic Dale den Einzug in die nächste Runde.

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Mark Selbys Traum von der Triple Crown lebt weiter: Nach dem Gewinn der UK-Championship und des Masters hat der Engländer mit einem 10:4-Erfolg über Matthew Selt souverän das Achtelfinale erreicht und somit die Chancen auf seinen ersten WM-Titel gewahrt. Nachdem Selby in der Vortags-Session mit 5:0 in Führung gegangen war, hatte sein Kontrahent am Ende noch einmal aufgedreht und sich so eine passable 3:6-Ausgangsposition gegen den Favoriten erspielt.

Mit diesem Rückenwind holte Selt sich am Mittwoch auch den zehnten Frame und verkürzte zwischenzeitlich auf 4:6. Der Jester von Leicester fand jedoch umgehend in die Spur zurück und sicherte sich mit einem eindrucksvollen Break von 71 den nächsten Punkt zum 7:4.

Selbstverschulden in Frame Zwölf

Im zwölften Frame brachte sich Selt mit einem viel zu riskanten Stoß selbst in die Bredouille: Er verfehlte, ließ seinen englischen Landsmann zurück an den Tisch und dieser nutzte den Fehler gnadenlos zum 8:4 aus. Danach war Selts Gegenwehr endgültig gebrochen und der Favorit spielte die Partie leicht und locker nach Hause. Im Achtelfinale trifft der Weltranglistenerste am Freitag auf Barry Hawkins.

Im zweiten Duell des Mittwochabends sicherte sich Stuart Bingham eine nahezu optimale Ausgangsposition gegen Sam Baird. Der Weltranglistenachte holte sich die ersten sechs Frames in Serie und brachte es am Ende der Session durch ein 80er Break schließlich auf ein 8:1. Damit dürfte ihm das Achtelfinal-Ticket kaum noch zu nehmen sein.

Trump marschiert ins Achtelfinale

Nach dem überraschenden Aus von Stephen Maguire an Tag vier der Snooker-WM in Sheffield hat Judd Trump sich im Match gegen Dominic Dale schadlos gehalten. Gegen den Spaceman gewann Trump mit 10:5 und trifft nun in der nächsten Runde auf Marco Fu. Nach der ersten Session hatte The Ace mit 6:3 geführt, dabei allerdings trotz eines 142er Breaks nicht immer überzeugen können.

Wahl-Berliner Dominic Dale, der einer der großen Sympathieträger in der Snooker-Szene ist, kam zwar gut ins Match, musste sich am Ende aber der Klasse von Trump beugen, der kaum eine Schwäche in Session zwei zeigte. Zwar fehlte es an Spannung, doch Dale war beim Gewinn seines fünften Frames kurz davor, ein Maximum Break zu spielen.

Trump untermauert Ambitionen

Allerdings verstellte er sich im Laufe des Breaks, konnte sich auf Dauer nicht mehr in Position spielen und verschoss die zwölfte Rote. Der Sieg von Judd Trump war am Ende hochverdient und gerade in der zweiten Session untermauerte Trump seine Ambitionen, in diesem Jahr die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Der erste wirklicher Härtetest folgt allerdings nun im Achtelfinale.

"Es war ein hartes Stück Arbeit am Anfang, wir haben in den ersten vier Frames nicht besonders gut gespielt. Aber danach habe ich zugelegt", sagte Trump nach dem Match. "Wenn man hierher zur WM kommt, vor vollem Haus, dann muss man sein bestes Snooker spielen." Dale meinte: "Ich habe ein paar Schwarze vom Spot verschossen, die mich einige Frames gekostet haben. Es hätte auch anders ausgehen können."

Marco Fu schlägt Matthew Stevens

Marco Fu besiegte hingegen Matthew Stevens mit 10:7 und musste am Ende zittern, nachdem er zuvor komfortabel mit 6:3 und 9:4 geführt hatte. Die ersten drei Frames der Session gingen an den Mann aus Hongkong, da Stevens sich einfach zu viele Fehler erlaubte. Doch auch Fu baute einen Frame vor Matchgewinn merklich ab und der Walisische Drache konterte.

Drei Frames in Folge holte sich Stevens und hatte beim Stand von 7:9 die große Chance auf den Anschluss. Doch erst musste ein Zuschauer während der entscheidenden Phase aus der Halle getragen werden, danach verschoss der Waliser Blau und Fu zitterte sich mit einer Clearance bis Schwarz doch noch über die Ziellinie.

Harte Arbeit für Ding Junhui und Neil Robertson

Und während Ronnie O'Sullivan an seinem freien Tag am Trainingstisch eine Einheit einlegte, um sich für sein Match gegen Ali Carter zu präparieren, musste Ding Junhui ebenfalls hart kämpfen, um seinen fünften Einzug in die zweite Runde der Snooker-WM perfekt zu machen. Gegen Alan McManus hatte sich Ding nach der ersten Session eine 7:2-Führung erspielt.

Ganz so leicht ließ der 1971 geborene Schotte den Chinesen aber nicht über die Ziellinie schreiten und kämpfte sich mit beinhartem Matchplay zurück ins Spiel. Nach drei Frames in Folge und starken Long Pots sowie Safespiels bekam Ding Junhui das Match aber wieder unter Kontrolle und sicherte sich mit einem Top Break von 75 den 10:5-Erfolg. Nun trifft er auf Mark King.

Und auch Neil Robertson, der neben Mark Selby zu den großen Favoriten gehört, kann sein Match gegen Robert Milkins nicht als Selbstläufer betrachten. Der Australier spielte mit einer 143 zwar das höchste Break des Turnierverlaufs und führte zwischenzeitlich mit 5:2, muss sich aber gegen den Qualifikanten nach der ersten Session mit einem 5:4 begnügen.