Russland versteht Explosionen als Warnung

SID
Nach dem Anschlag in Boston wollen weitere Veranstalter die Sicherheitskonzepte überprüfen
© getty

Rund zehn Monate vor der Eröffnung der Winterspiele in Sotschi haben die Bomben-Explosionen beim Boston-Marathon Ausrichter Russland in Alarmbereitschaft versetzt.

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"Für Russland, das bald einige sportliche Großereignisse ausrichten wird, ist das eine ernstzunehmende Warnung", wird Sportminister Witali Mutko von der russischen Nachrichtenagentur "RIA Nowosti" zitiert.

Russland richtet im kommenden Jahr vom 7. bis 23. Februar erstmals Olympische Winterspiele aus. 2018 veranstaltet das größte Land der Erde die Fußball-WM. Mutko sei sehr besorgt über die Sicherheit bei beiden Veranstaltungen. Russland werde diesem Thema besondere Aufmerksamkeit einräumen, hieß es. Auch die Veranstalter der Olympischen und Paralympischen Spiele 2016 in Rio bekräftigten, dass die Sicherheit immer oberste Priorität genieße.

Berlin will Sicherheitskonzept überprüfen

Auch die Veranstalter des Berlin-Marathons haben mit Entsetzen auf die Explosionen in Boston reagiert und eine Überprüfung des eigenen Sicherheitskonzeptes angekündigt.

"Wir stehen in ständigem Austausch mit den anderen Organisatoren und werden alles für die Sicherheit tun. Wir müssen das genau hinterfragen, aber 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht", sagte Organisationsschef Jürgen Lock bei "Sky Sport News HD". Lock war zum Zeitpunkt der Explosionen in Boston: "So etwas Schreckliches ist schwer zu beschreiben."

Berlin gehört mit Boston, London, Chicago, New York und Tokio zu den World Marathon Majors (WMM), den wichtigsten Marathonläufen der Welt. Ende September soll in Berlin die 40. Auflage stattfinden.

London und Nagano finden statt

Trotz der Bomben-Explosionen finden die Marathonläufe in London und Nagano am kommenden Sonntag statt. Die beiden Detonationen in Boston hat die Organisatoren des Laufs in der britischen Metropole allerdings in Alarmbereitschaft versetzt.

"Wir werden die Sicherheitsvorkehrungen in Zusammenarbeit mit den Organisatoren neu bewerten", teilte Julia Pendry von der Metropolitan Police mit. Die Veranstaltung in Großbritanniens Hauptstadt werde aber definitiv stattfinden, sagte Nick Bitel, Vorsitzender des London Marathons. In London werden rund 36.000 Teilnehmer an den Start gehen, darunter auch der zweimalige Olympiasieger Mo Farah aus Großbritannien.

Die Veranstalter in Nagano rechnen mit 10.000 Läufern. Um die Sicherheit der Aktiven zu gewährleisten, wird das Organisationsteam eng mit der Polizei und den Sicherheitskräften zusammenarbeiten.

Bei zwei Detonationen im Zielraum des ältesten Städtelaufs der Welt waren am Montagabend in Boston mindestens drei Personen getötet und über 100 Menschen verletzt worden. Knapp 27.000 Läufer waren an den Start gegangen, über 500.000 Zuschauer standen an der Strecke.