Heynen: "Ich kenne die Spieler noch nicht so gut"

SID
Bundestrainer Vital Heynen (r.) hat keine Zeit, um über vergeben Chancen nachzudenken
© Getty

Nach der ersten verpassten Chance auf das Olympia-Ticket blieb Vital Heynen nicht viel Zeit für Frust. Zwei Tage nach dem Olympia-Qualifikationsturnier in Sofia stand für Bundestrainer gemeinsam mit Diagonalspieler Georg Grozer und Libero Ferdinand Tille der nächste Termin an.

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In der Innenstadt von Frankfurt am Main warb das Trio auf einer PR-Veranstaltung für die anstehenden Vorrundenspiele der sportlich zwar nebensächlichen, dafür aber prestigeträchtigen World League vom 25. bis 27. Mai in der Fraport-Arena. Zwei Wochen später wird es ernst, wenn es für deutsche Mannschaft dann in Berlin um das Last-Minute-Ticket für London geht.

Dazwischen wird trainiert, werden Gegner beobachtet und sich kennengelernt. Denn Heynen ist erst seit knapp zwei Monaten im Amt und gestand: "Ich kenne die deutschen Spieler noch nicht so gut. "Gerade mal fünf Tage hatte der Coach vor dem Turnier in Sofia mit der Mannschaft gearbeitet. Dass diese erst im Finale und dort nach fünf Sätzen mit 2:3 knapp am Favoriten Italien gescheitert war, überraschte den 42 Jahre alten Belgier:

"Ich hätte nicht gedacht, dass wir so weit kommen. Die Mannschaft hat sich nach dem 0:2-Rückstand hervorragend zurückgekämpft." Die Enttäuschung hielt sich beim dreimaligen Trainer des Jahres in Belgien deshalb in Grenzen. Anders bei den Spielern, wie Grozer bestätigte: "Wir müssen das jetzt verarbeiten und versuchen, für die Zukunft das Positive aus dem Turnier zu ziehen."

Letzte Chance beim Heim-Turnier in Berlin

Wichtig ist das, weil dem Team des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) eine weitere Chance bleibt: auf dem nächsten Qualifikationsturnier vom 8. bis zum 10. Juni in Berlin. Gegner der Auswahl ist dort neben Indien und der Tschechischen Republik die Mannschaft aus Kuba. Obwohl Deutschland als 13. der Weltrangliste gegen den Fünften Kuba Außenseiter ist, gibt sich Heynen siegessicher: "Natürlich gewinnen wir das!"

Es wäre nach Peking 2008 die zweite Teilnahme - wichtig nicht nur für den DVV. Nach der verpassten Qualifikation der Fußballer, Handballer und Basketballer sind die Hoffnungen in die Volleyballer nochmals gestiegen. Zumal die Frauen ihre Chance vor kurzem nicht genutzt haben.

Damit alles gelingt, reist der dreifache Vater Heynen nach einem Tag Urlaub mit der Familie weiter nach Japan. Dort treffen die Kubaner im Rahmen der World League (18. bis 20. Mai) auf Japan, Serbien und Russland. Direkt im Anschluss geht es zurück zur Mannschaft, die sich dann bereits im Trainingslager in Heidelberg befindet. Es bleibt viel zu tun bis London 2012.

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