Der frühere Radrennprofi Lance Armstrong sorgt weiterhin wegen einer nicht durchgeführten Dopingprobe bei einem Triathlon in Panama für Aufregung. Der Amerikaner war beim Halb-Ironman am 12. Februar dieses Jahres Zweiter geworden und hätte sich eigentlich einer Dopingprobe unterziehen müssen. Diese war jedoch nicht erfolgt.
"Das liegt in der Verantwortung der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA. Warum die das am Ende des Tages nicht durchgeführt haben, obwohl der Auftrag vorlag, und stattdessen Platz vier und weiter getestet haben, kann ich aus der Ferne nur schwer beurteilen", sagte Kai Walter, Geschäftsführer der Ironman-Zentrale in Europa, am Montag dem Bayerischen Rundfunk. Walter ergänzte: "Fakt ist aber: Der Auftrag war da, Tests durchzuführen bei mindestens den ersten Drei."
Der Münchner Triathlet Faris Al-Sultan, Sieger des Hawaii-Ironman-Rennens 2005, sagte dazu: "Das kann eigentlich nicht sein. Ich würde jetzt keine Verschwörungstheorie dahinter vermuten, aber wenn tatsächlich die Anweisung erteilt worden ist, dass Platz eins bis drei zu kontrollieren ist, und das wurde dann nicht gemacht, dann ist es natürlich schon ein bisschen komisch. Dann wäre eigentlich schon eine Erklärung notwendig."
Lance Armstrong - Der Absturz des Tourminators
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Er verzückte Millionen. Und steht am Ende doch als Persona non grata da. Lance Armstrong hat eine bewegte Karriere hinter sich. SPOX blickt auf einen in jeder Hinsicht "einmaligen" Sportler zurück
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Die Tour 2002: In keinem Jahr wurde es Armstrong so leicht gemacht wie in diesem. Ullrich nahm wegen diverser Krisen gar nicht erst Teil
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100 Jahre Tour de France. Die Tour startet und endet wie 1903 in Paris
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Mit Sicherheit die spannendste Tour der letzten Jahre, geprägt durch den Zweikampf zwischen Armstrong und Ullrich
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