Das Warten auf die zweite Medaille geht weiter

SID
Das deutsche Team wartet bei der Fecht-WM in Italien weiter auf die zweite Medaille
© Getty

Das Warten auf eine zweite Medaille geht weiter: Auch nach dem vorletzten Tag der Fecht-WM in Catania steuern die deutschen Fechter auf das schlechteste Ergebnis seit 1999 zu. Da weder die gut fechtenden Degenherren noch die Säbelfechterinnen in ihrem Teamwettbewerb Edelmetall holten, droht dem Deutschen Fechter-Bund (DFeB) ausgerechnet im wichtigsten Turnier auf den Weg zu den Olympischen Spielen eine bittere Pleite.

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"Das ist natürlich nicht das, was wir uns vorstellen", sagte Sportdirektor Manfred Kaspar: "Es bleiben natürlich Enttäuschungen stecken. Das Ergebnis ist, von der Medaillenausbeute her, mit mäßig schon ein bisschen beschönigend beschrieben."

Das deutsche Degen-Quartett mit Fiedler, Martin Schmitt, Sven Schmid (beide Tauberbischofsheim) und Stephan Rein (Heidenheim) verlor im Viertelfinale gegen Seriensieger Frankreich trotz einer starken Leistung und zwischenzeitlicher 37:34-Führung am Ende 41:45 und wurde am Ende Sechste.

Franzosen machen es besser

"Da fehlte eigentlich fast nichts", betonte Kaspar, machte aber auch bei den Degen-Herren eine in Catania zu beobachtende Grundtendenz aus: "Es gibt zu wenige Siege gegen bessere Gegner."

So wie die Franzosen. Das französische Degenteam holte mit dem Sieg in Catania zum sechsten Mal in Serie den WM-Titel und 2004 und 2008 Gold bei den Olympischen Spielen. Im vergangenen Jahr in Paris hatte das deutsche Degen-Team Platz fünf erreicht.

Damit bleibt es für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) vor dem WM-Abschluss am Sonntag weiter bei der ernüchternden Bilanz von einer Medaille durch das Einzelsilber von Säbelfechter Nicolas Limbach. Seit zwölf Jahren finden die Titelkämpfe in der jetzigen Form mit zwölf Entscheidungen statt. Zuletzt blieben die deutschen Sportler bei der Heim-WM in Leipzig 2005 ohne Titel.

Hoffnung lebt noch

Die Hoffnungen der Deutschen liegen nun auf dem Abschlusstag. Dann treten am letzten Tag der Titelkämpfe die beiden deutschen Olympiasieger Benjamin Kleibrink (Tauberbischofsheim) und Britta Heidemann (Leverkusen) mit den Teams im Herrenflorett und Damendegen an.

Dort darf dann aber nicht mehr viel schief gehen. Beide Teams kämpfen noch um die Olympiaqualifikation. "Wenn es bei einer Medaille bleibt, aber wir blieben im Olympiarennen, dann wäre ich trotzdem zufrieden", sagte Kaspar.

Die Säbelfechterinnen, 2010 WM-Zehnte, unterlagen im Achtelfinale Polen 27:45 und belegten Platz 13. Stefanie Kubissa, Anna Limbach (beide Dormagen), Alexandra Bujdoso (Koblenz) und Anja Musch (Künzelsau) hatten zum Auftakt Brasilien 45:16 bezwungen. Gold holte wie im Vorjahr Russland.

Keine Auswirkungen auf Olympia

Auswirkungen auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen haben die Ergebnisse der beiden Teams aber nicht.

Da beide Mannschaftswettbewerbe im kommenden Jahr nicht olympisch sind, müssen sich die Degenherren und Säbeldamen über die Einzelweltrangliste qualifizieren.

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