All Blacks: Eine Nummer zu groß

Von Tickerer: Jan Konietzny
Die ersten Punkte des Spiels holte Ma'a Nonu (l.) mit einem Versuch in der sechsten Minute
© Getty

Gastgeber Neuseeland ist mit einer Machtdemonstration erstmals seit 1995 wieder ins Finale der Rugby-Weltmeisterschaft marschiert. Im Halbfinal-Knüller gegen den Erzrivalen Australien überrannten die All Blacks die jungen Wallabies phasenweise und kamen in einem Straftritt-Festival zu einem überzeugenden 20:6 (14:6)-Erfolg.

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Im Finale trifft der Weltmeister von 1987 am kommenden Sonntag wie schon bei der ersten Heim-WM vor 24 Jahren auf Frankreich. Der zweimalige Vize-Weltmeister hatte sich am Samstag in einem dramatischen Spiel gegen das Überraschungsteam Wales mit 9:8 (6:3) ins Endspiel gezittert.

Immer wieder angefeuert von den lautstarken "All Blacks, All Blacks"-Rufen der heimischen Fans im mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Eden Park von Auckland lief in der Anfangsphase Angriffswelle um Angriffswelle auf die Verteidigung der Wallabies zu.

Nonu: Versuch nach 6. Minuten

Die Australier mussten dabei viel Lehrgeld zahlen, sie verursachten immer wieder Straftritte für Neuseeland und holten sich gleich mehrere blutige Nasen.

Ma'a Nonu brachte Neuseeland mit dem ersten Versuch des Spiels mit 5:0 in Führung (6.) - Piri Weepu verpasste die Eröhung. Doch dann eröffnete Weepu das Straftritt-Festival und erhöhte auf 8:0 (13.).

Erst nach mehr als 15 Minuten schaffte James O'Connor, Sohn neuseeländischer Eltern, mit einem Strafkick zum 3:8 (16.) die ersten Punkte für den zweimaligen Weltmeister Australien.

Cruden mit starker Vorstellung

Danach gelang es den Wallabies, die seit 1986 nicht mehr im Eden Park gegen Neuseeland gewonnen haben, die temporeiche Partie etwas ausgeglichener zu gestalten. Neuseelands 20 Jahre junger Zehner Aaron Cruden (22.) baute die Führung mit einem Dropkick zunächst auf 11:3 aus. Als Ersatz vom Ersatz zeigte er eine bärenstarke Vorstellung.

Dann konterte der gebürtige Neuseeländer Quade Cooper, von den Nueseeländern zum "Staatsfeind Nummer eins" erklärt, ebenfalls mit einem Dropkick zum 6:11 (32.) für Australien. Doch Weepu stellte kurz vor der Halbzeit mit dem nächsten Strafkick zum 14:6 den alten Abstand wieder her (38.).

Eine Nummer zu groß

Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild. Australien war zwar etwas besser im Spiel, leistete sich aber im Abnutzungskampf zu viele Fehler.

Neuseeland war zu dynamisch, abgeklärt und letzten Endes einfach zu dominant. Insgesamt muss man sogar sagen: An diesem Tag eine Nummer zu groß für Australien. Weepu baute die Führung des Weltmeisters von 1987 mit dem nächsten Straftritt auf 17:6 aus (43.) und besorgte erneut per Straftritt den 20:6-Endstand (73.).

Das Ergebnis hätte durchaus höher ausfallen können, doch Weepu ließ bei einigen seiner Straftritte die Genauigkeit vermissen.

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