Deutsche vorsichtig: "Kein Fehler wird verziehen"

SID
Mit dem Spiel gegen die Ukraine starten die deutschen Volleyballerinnen in die EM
© Getty

Mit dem Spiel gegen die Ukraine starten die deutschen Volleyballerinnen am Samstag in die EM in Serbien und Italien. Das Erreichen der K.o.-Runde ist Pflicht für das Team um Rückkehrerin Angelina Grün.

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Mit vorsichtigem Optimismus gehen die deutschen Volleyballerinnen in die EM, eine Enttäuschung wie bei den Männern soll um jeden Preis vermieden werden. "Wir haben gesehen, dass gerade in der Vorrunde kein Fehler verziehen wird. Da muss man sich erstmal durchsetzen", sagte Rückkehrerin Angelina Grün. "Wir haben natürlich große Ziele und Wünsche, dass wir bis zum Ende dabei sein wollen. Es ist in diesem EM-System möglich, das Halbfinale zu erreichen."

Bei der Europameisterschaft in Serbien und Italien bekommt es die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti mit der Ukraine, Frankreich und Co-Gastgeber Serbien zu tun. Obwohl Guidetti die serbische Mannschaft als stärkste Kraft im Turnier ansieht, ist ihm vor der Begegnung zum Abschluss der Vorrunde am Montag (20.00 Uhr) in Belgrad nicht bange: "Seitdem ich Bundestrainer bin, haben wir alle Spiele bei Turnieren gegen Serbien gewonnen, diese Historie wollen wir fortsetzen", sagte der Coach.

Doch zunächst wartet zum Auftakt die Ukraine , am Sonntag geht es gegen Frankreich. Gegen die beiden Teams hat die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes zwei Siege fest eingeplant. Nach dem Erfolg gegen EM-Teilnehmer Tschechien im letzten Test geht die Mannschaft mit viel Selbstbewusstsein in das Highlight. "Es macht auf jeden Fall Mut, dass man so kurz vor dem Start in wirklich guter Form ist. Wenn die EM losgeht, ist die Nervosität sicher nochmal größer. Aber ich hoffe, dass wir einen guten Start hinlegen", sagte Rückkehrerin Grün.

Angelina Grün genießt vollstes Vertrauen

Die 31-Jährige war vor kurzem nach mehr als dreijähriger Abstinenz in die Halle zurückgekehrt, unmittelbar vor dem EM-Auftakt fand Grün bei Alemannia Aachen eine neue sportliche Heimat. Beim Bundesligisten erhält die Hoffnungsträgerin einen Einjahresvertrag.

Beim Bundestrainer genießt Grün volles Vertrauen. "Angelina hat uns geholfen, mehr Qualität ins Team zu bringen, auf und neben dem Court." In der ersten Sechs wird Guidetti die neunmalige Volleyballerin des Jahres wohl nicht bringen, traut ihr aber eine wichtige Joker-Rolle zu: "Ich vergleiche das mit einem Kasinobesuch, wenn ich all mein Geld verspielt habe, ist man sehr froh, wenn man noch ein großes Budget in der Hinterhand hat und damit doch noch alles gewinnen kann."

Die Chancen stehen ganz gut, den vierten Platz bei der EM 2009 zu wiederholen, wenn nicht sogar zu toppen. Denn bis auf Serbien spielen die anderen großen Favoriten im anderen Baum und können der deutschen Auswahl erst spät im Turnier gefährlich werden.

Guidetti: Neben Serbien - Italien und Russland Favoriten

Neben dem Co-Gastgeber sieht Guidetti Italien und Russland in der Favoritenrolle. "Auf dem Papier ist Serbien der EM-Favorit. Sie haben in allen Spielen den Heimvorteil auf ihrer Seite und sind momentan in der sportlich besten Form. Aber natürlich sind Italien und Russland ebenfalls Anwärter auf den Titel."

Erklärtes Ziel von Guidetti und der Mannschaft ist die Teilnahme an den Sommerspielen in London. Die Volleyballerinnen können bei der EM den ersten Schritt machen.

"Wenn wir es schaffen sollten, uns über die EM für den World Cup in Japan zu qualifizieren, sind die Chancen für Olympia nicht so schlecht. Sollen wir das nicht schaffen, ist die Qualifikationsaussicht sicherlich schwierig." Der Europameister ist nämlich nicht automatisch für Olmypia qualifiziert, sondern muss beim World Cup in Japan um eins von drei Olympiatickets kämpfen.

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