Lena Schöneborn tröstet sich mit Team-Gold

SID
Lena Schöneborn musste sich bei der WM in Moskau mit einer Team-Goldmedaille begnügen
© Getty

Unmittelbar nach der verpassten Einzel-Medaille bei der Fünfkampf-WM in Moskau betrieb Lena Schöneborn Ursachenforschung. Kopfschüttelnd und mit enttäuschtem Blick diskutierte die Olympiasiegerin von 2008 mit ihren Kontrahentinnen über die Gründe, warum es erneut nicht zu ihrem ersten Einzel-Titel bei einer Weltmeisterschaft gereicht hatte.

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Doch der Frust bei der 25-Jährigen währte nur kurz - mit der Gold-Medaille im Teamwettbewerb fand das Frauen-Finale am Samstag für Schöneborn ein versöhnliches Ende.

"Über den Titel im Teamwettbewerb habe ich mich sehr gefreut. Insgesamt bin ich dann doch recht zufrieden", sagte Schöneborn. Dass es im Einzel-Wettbewerb nicht für den Spitzenplatz gereicht hatte, machte Schöneborn unter anderem an einer Fußverletzung fest: "Ich hatte keine ganz optimale Vorbereitung. Ich habe mich nicht so sicher gefühlt und mir so selbst ein wenig im Weg gestanden."

Mit einem Sieg hätte die Bonnerin nach den Erfolgen im Weltcup-Finale und bei der EM nicht nur den dritten großen Titel in Folge gefeiert, ihr wäre zudem abermals ein Eintrag in die Geschichtsbücher sicher gewesen. Noch nie hat eine deutsche Fünfkämpferin Einzel-Gold bei einer WM gewonnen. Dennoch hielt sich auch bei Bundestrainerin Kim Raisner die Enttäuschung in Grenzen: "Der fünfte Platz ist ein gutes Ergebnis, man kann nicht immer Erster werden".

Im Fechten noch stark - danach schwach

Schöneborn war mit einem geteilten fünften Platz in der Auftaktdisziplin Fechten stark in den Wettkampf gestartet, überzeugte im Schwimmen aber nicht voll und verlor etwas an Boden. Nach einer guten Vorstellung im Parcoursreiten, in dem Schöneborn den achten Platz belegte, ging die Europameisterin mit 33 Sekunden Rückstand ins abschließende Combined-Event. Auf dem regennassen Kurs um die Indoor-Arena Olimpiyskiy konnte Schöneborn durch ihre Verletzung ihr läuferisches Potenzial nicht voll ausschöpfen, zudem versagten ihr im Schießen mehrmals die Nerven.

"Ich habe schon während der gesamten Saison gesehen, dass ich am Schießen sicherlich noch zu arbeiten habe", sagte die Bonnerin, deren Blick sich bereits auf die verbleibenden Staffel-Wettbewerbe richtete. Am Dienstag will Schöneborn mit der Frauen-Staffel zum zweiten Mal nach 2005 Gold holen: "Danach ist aber erstmal Urlaub und Kopf frei machen angesagt."

Die drei weiteren deutschen Starterinnen hatten mit der Entscheidung am Samstag nichts zu tun. Annika Schleu aus Berlin zeigte wie im Halbfinale am Donnerstag aber eine starke Leistung im Combined und wurde gute Neunte. Eva Trautmann landete auf Platz zwölf, Janine Kohlmann beendete den Wettbewerb auf Rang 24.

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